9 Festnahmen bei Migrantenhetze in Spanien

upday.com 6 godzin temu

Bei den seit drei Nächten anhaltenden Ausschreitungen gegen Migranten im Südosten Spaniens sind neun Menschen festgenommen worden. Das teilte die Regierung in Madrid mit. Die Krawalle ereignen sich in Torre Pacheco unweit der Mittelmeerküste in der Region Murcia.

Innenminister Fernando Grande-Marlaska machte die rechtspopulistische Partei Vox für die Gewalt verantwortlich. «Diese Ereignisse sind eine Folge des rechtsextremen Diskurses», sagte er. Ministerpräsident Pedro Sánchez reagierte erstmals auf der Nachrichtenplattform X: «Rassismus ist unvereinbar mit der Demokratie», schrieb er.

Vox-Chef fordert Massenabschiebungen

Sánchez rief zum «entschlossenen Handeln» gegen Rassismus auf. Vox-Chef Santiago Abascal warf der linken Regierung vor, «hinter den Vergewaltigungen spanischer Frauen, den Messerangriffen auf Spanier und der Gewalt auf den Straßen» zu stehen. Er forderte «Massenabschiebungen von Illegalen» sowie die Ausweisung von legalen Migranten, die Straftaten begehen.

Medien in Murcia schlossen eine vierte Krawall-Nacht in Folge nicht aus. Trotz verstärkter Polizeipräsenz versammelten sich in der Nacht auf Montag erneut zahlreiche eher jüngere Männer in Torre Pacheco. Laut Aussagen von Politikern und Medien wollten sie «Jagd auf Migranten» machen.

Molotowcocktails gegen Polizei

Einige der Randalierer waren mit Baseballschlägern bewaffnet. Sie bewarfen die Beamten mit Flaschen, Steinen und Molotowcocktails. Zudem setzten sie Müllcontainer in Brand, wie auf verschiedenen Fernsehsendern zu sehen war.

Bei den am Freitagabend begonnenen Zusammenstößen wurden zahlreiche Menschen verletzt. In der Nacht auf Montag konnte die Polizei nach eigenen Angaben Angriffe auf die Migranten aus dem Maghreb weitgehend verhindern. Eine Schätzung zur Zahl der Teilnehmer wurde vorerst nicht bekanntgegeben.

Ultrarechte rufen im Netz auf

Auf TV-Bildern und Fotos waren aber mindestens mehrere Dutzend Randalierer zu sehen. Bürgermeister Pedro Ángel Roca sagte vor Journalisten, viele der Protestler seien von außerhalb angereist. Die Delegierte der spanischen Zentralregierung in der Region Murcia, Mariola Guevara, erklärte, mutmaßlich Ultrarechte hätten in sozialen Medien zu einer «Jagd auf Migranten» in Torre Pacheco aufgerufen.

Auslöser der Unruhen war eine Attacke auf einen 68-Jährigen, die am Mittwoch von Menschen mit Migrationshintergrund verübt worden sein soll. Zwei der mutmaßlichen Täter seien unter den Festgenommenen, ließ Guevara wissen.

30 Prozent Migranten in der Gemeinde

Bürgermeister Roca erklärte im TV-Sender RTVE, rund 30 Prozent der 40.000 Einwohner seiner Gemeinde seien Migranten, die überwiegend in der Landwirtschaft arbeiten. «Viele dieser Menschen leben seit über 20 Jahren hier, ihre Kinder sind in hier geboren.» «Natürlich» gebe es auch in Torre Pacheco Kriminalität.

In Richtung der rechtsextremen Gruppen betonte Roca aber: «Wir bitten niemanden hierherzukommen, um uns zu helfen.»

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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