Zehn Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen treffen sich Vertreter aus fast 200 Staaten zur COP30 in Belém, Brasilien. Die Bilanz ist ernüchternd: Die Welt steuert nach UN-Prognosen auf 2,8 Grad Erwärmung bis Ende des Jahrhunderts zu. Das 1,5-Grad-Ziel wird voraussichtlich bereits im kommenden Jahrzehnt überschritten. UN-Generalsekretär António Guterres brachte es auf den Punkt: «Die bittere Wahrheit ist, dass wir es nicht geschafft haben unter 1,5 Grad zu bleiben.»
Die Zahlen alarmieren: Im vergangenen Jahr stiegen die globalen Emissionen so stark wie seit Beginn moderner Messungen 1957 nicht mehr. Nur etwa ein Drittel der Staaten reichte bis zum Konferenz-Stichtag neue Klimaschutzpläne ein - und selbst diese bleiben unzureichend. Greenpeace-Chef Martin Kaiser sprach von einem «katastrophalen Zwischenergebnis».
Amazon als Kipppunkt
Der Tagungsort am Amazonas ist bewusst gewählt. Die größte Regenwaldfläche der Erde droht bei fortschreitender Abholzung zur Savanne zu werden - mit dramatischen Folgen fürs Weltklima. Kaiser warnte: «Dann kippt das globale Klima. Ohne den Schutz des Amazonas gibt's keinen Klimaschutz. Das ist eine so simple wie unbequeme wissenschaftliche Wahrheit.» Brasilien schlägt einen milliardenschweren Tropenwald-Fonds vor, der Waldschutz belohnen und Zerstörung bestrafen soll. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) kündigte deutsche Beteiligung an - ohne konkrete Summe zu nennen.
Die Klimakrise treibt bereits Millionen in die Flucht. Das UN-Flüchtlingswerk (UNHCR) beziffert die Zahl der durch Wetterkatastrophen Vertriebenen auf 250 Millionen Menschen in den vergangenen zehn Jahren - täglich 70.000. UNHCR-Chef Filippo Grandi forderte von der Konferenz: «Wir brauchen echte Maßnahmen, keine leeren Versprechungen.» Besonders dramatisch: Drei Viertel aller durch Konflikte Vertriebenen leben in Ländern, die stark vom Klimawandel bedroht sind.
Über den Verhandlungen liegt der Schatten der USA. Unter Präsident Donald Trump stieg Washington aus dem Pariser Abkommen aus - ein massiver Verlust an Finanzierung für Klimaschutz in ärmeren Ländern. Laura Schäfer von Germanwatch betonte: «Dazu brauchen die ärmsten und verletzlichsten Länder Klarheit und Verlässlichkeit, wie sie bei Maßnahmen für Klimaschutz und dem Umgang mit Klimawandelfolgen finanziell unterstützt werden.» Doch trotz aller Rückschläge sieht Klimaforscher Niklas Höhne vom NewClimate Institute Grund für Optimismus: «Das Pariser Klimaabkommen hat etwas ins Rollen gebracht und das ist überhaupt nicht mehr aufzuhalten.»
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.









