Der Iran will seine Urananreicherung trotz internationaler Kritik fortsetzen, zeigt sich aber zu Verhandlungen bereit. Außenminister Abbas Araghtschi sagte dem US-Sender Fox News, man könne auf die Urananreicherung nicht verzichten, «weil sie eine Errungenschaft unserer eigenen Wissenschaftler ist, und mehr noch, weil sie eine Frage des Nationalstolzes ist».
Gleichzeitig signalisierte Araghtschi Gesprächsbereitschaft. Sein Land sei zu Verhandlungen bereit, «um sicherzustellen, dass unsere Anreicherung nur friedlichen Zwecken dient». Der Iran wolle «jede vertrauensbildende Maßnahme ergreifen, die nötig ist, um zu beweisen, dass das iranische Atomprogramm friedlich ist und für immer friedlich bleiben wird».
Kehrtwende nach Waffenruhe
Diese Aussagen markieren eine Wende in der iranischen Position. Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran hatte Irans politische und militärische Führung Verhandlungen mit dem Westen noch eine klare Absage erteilt. Als Grund wurde mangelndes Vertrauen genannt, nachdem Israel den Iran kurz vor einer neuen Verhandlungsrunde mit den USA angegriffen hatte.
Im Gegenzug für Verhandlungen erwarte der Iran die Aufhebung der Sanktionen, so Araghtschi. Der Außenminister bestätigte zudem, dass die Nuklearanlagen des Landes durch die US-Bombardierungen im vergangenen Monat «schwer beschädigt» seien.
Trump droht mit neuen Angriffen
Das genaue Ausmaß der Schäden werde derzeit von der nationalen Atomenergieorganisation untersucht. US-Präsident Donald Trump schrieb daraufhin auf seiner Plattform Truth Social, die USA würden Irans Atomanlagen erneut angreifen, «falls nötig».
Auf die Frage nach dem bereits angereicherten Uran verwies Araghtschi auf Irans Atomenergieorganisation. Diese versuche derzeit zu bewerten, was genau dem angereicherten Nuklearmaterial passiert sei. Man werde die Internationale Atomenergiebehörde IAEA bald darüber informieren.
Neue Verhandlungen in Istanbul geplant
Der Iran habe die Kooperation mit der IAEA nicht gestoppt, betonte der Außenminister. Im Streit über Irans Atomprogramm sind für diese Woche neue Verhandlungen zwischen dem Iran und den sogenannten E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien geplant.
Das Treffen solle am Freitag in Istanbul auf Ebene der stellvertretenden Außenminister stattfinden, sagte Außenamtssprecher Ismail Baghai laut Webportal der Zeitung «Etemad». Bei dem Istanbul-Treffen werden Experten zufolge keine wesentlichen Fortschritte im Atomstreit erwartet.
Wiener Atomabkommen läuft aus
Die Europäer können jedoch Druck auf die iranische Regierung ausüben. Mitte Oktober läuft das Wiener Atomabkommen - auch wenn es praktisch nicht umgesetzt wird - formal aus. Die E3-Staaten könnten bis dahin als Mitunterzeichner der Vereinbarung von 2015 die Wiedereinführung früherer Sanktionen beim UN-Sicherheitsrat beantragen.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.