SPD startet provokante Frust-Aktion nach Wahlschlappe

upday.com 6 dni temu
Die Parteichefin der SPD in Nordrhein-Westfalen, Sarah Philipp, und Generalsekretär Cordes stellen eine außergewöhnliche Kampagne vor. (Archivbild) Roberto Pfeil/dpa

Die SPD in Nordrhein-Westfalen startet eine ungewöhnliche Kampagne nach schweren Wahlverlusten. Die Partei will sich in den nächsten Monaten provokativ mit politikverdrossenen Bürgern und Ex-Wählern auseinandersetzen.

Im November und Dezember gehen SPD-Funktionäre in zehn Städte und Gemeinden, wo sie in den vergangenen 20 Jahren am meisten Zuspruch verloren haben. Zu den Zielen gehören Gelsenkirchen, Dortmund, Duisburg, Herne, Bergkamen und Bergheim.

Hau-den-Lukas für frustrierte Wähler

Die Sozialdemokraten setzen dabei auf ungewöhnliche Methoden. An einem Jahrmarkt-Klassiker «Hau-den-Lukas» sollen verärgerte Wähler ihren Frust auch nonverbal loswerden können.

«Ein bisschen Dampf ablassen, muss manchmal sein», erläuterte Landesparteichefin Sarah Philipp. In speziellen Wahlkabinen können Bürger außerdem Nachrichten an die Partei hinterlassen.

Generalsekretär Frederick Cordes zeigte sich bereit für Kritik: «Wir halten das aus, wenn uns jemand den Kopf wäscht.» Die Partei will auch eine digitale Kampagne unter dem Motto «NRWSPD. Wir haben verstanden» starten.

Offensive Slogans und 100 Prozent Zustimmung

Über einem freien Eingabefeld heißt es: «Hier kannst Du uns alles sagen, was Du uns dazu schon immer sagen wolltest» mit der Aufforderung: «Klartext! Sag uns was Sache ist.» Die Kampagne umfasst auch Slogans wie «Geig' uns Deine Meinung!» und «Verpass uns einen Satz heiße Ohren bei unserer Zuhör-Tour».

Bei einer Landesparteiratssitzung beschloss die SPD die Kampagne mit 100 Prozent Zustimmung. Sie wird sowohl auf Plakaten in Fußgängerzonen als auch in sozialen Medien zu sehen sein.

In einem Video-Clip heißt es: «Johannes Rau hätte uns den Hals umgedreht. Zu Recht.» Ein Kampagnen-Plakat trägt den Slogan: «Schlimmer als verlieren? So tun, als wäre nichts geschehen.»

Reaktion auf schwache Wahlergebnisse

Hintergrund ist das schwache Abschneiden bei der jüngsten Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen mit nur 22 Prozent. Landesparteichefin Philipp kritisierte, dass Bürger zu oft das Gefühl gehabt hätten, mit ihren Sorgen um Sicherheit und Sauberkeit nicht ernst genommen zu werden.

Jetzt müssten die Sozialdemokraten «hingehen, wo es eins auf die Nase gibt verbal», kündigte Philipp an. «Wir wissen, das wird nicht unbedingt ein schöner Abend, wo uns alle zujubeln.»

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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