Die deutschen Handball-Frauen greifen heute Abend nach dem WM-Titel. Im Finale gegen Norwegen in Rotterdam (17:30 Uhr, ARD) hat das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch die Chance auf die erste Weltmeisterschaft seit 32 Jahren. Die Mannschaft strotzt vor Selbstvertrauen nach der ersten WM-Medaille seit 18 Jahren – und will nun Gold.
Gegner Norwegen ist haushoher Favorit. Die Skandinavierinnen sind Olympiasieger und Europameister, gelten als beste Mannschaft der Welt. Doch die Deutschen haben im Turnier bewiesen, dass sie mit den Topteams mithalten können.
Dominanter Halbfinalsieg gegen Frankreich
Im Halbfinale bezwangen die DHB-Frauen Weltmeister Frankreich überzeugend mit 29:23. 60 Minuten lang dominierte das Team die Französinnen. Kapitänin Antje Döll (37) erzielte neun Tore und erhielt die Auszeichnung «Player of the Match». Torhüterin Katharina Filter überzeugte mit starken Paraden.
DHB-Sportvorstand Ingo Meckes lobte gegenüber der BILD: «Emotional war das unfassbar, von der Leistung her ein unglaubliches Statement. Wir haben Frankreich 60 Minuten beherrscht, dank unserer Abwehr in Verbindung mit Katharina Filter. Das war im Stile einer Spitzenmannschaft.»
«Zweifel gehören nicht dazu»
In Statements gegenüber deutschen Medien zeigten sich die Spielerinnen selbstbewusst vor dem Finale. Spielerin Emily Vogel (27) betonte: «Was uns dieses Jahr komplett auszeichnet, ist, dass Zweifel überhaupt nicht dazugehören. Warum nicht Gold holen?»
Kapitänin Döll ergänzte: «Aber wir strotzen jetzt vor Selbstvertrauen. Der Teamspirit ist unbeschreiblich. Wir sind ein außergewöhnlich tolles Team. Das ist ein Gefühl, das sich auf die ganze Mannschaft überträgt.»
Für Vogel ist das Finale ein persönlicher Traum. Ihre Mutter Andrea gewann 1993 mit Deutschland den WM-Titel. «Natürlich ist das ein Traum, mit dem ich aufgewachsen bin. Die Medaille von Mama war ein Spielgerät für mich», sagte die 27-Jährige.
Trainer Gaugisch will nur Gold
Bundestrainer Gaugisch (51) machte seine Ambitionen unmissverständlich klar: «So viele Silbermedaillen habe ich gar nicht. Die will ich auch nicht. Ich will ja 'ne goldene. Da werden wir schon einen Platz finden.» Mit Blick auf das Finale fügte er hinzu: «Da geht noch was.»
Trotz des Selbstvertrauens ist sich das Team der Herausforderung bewusst. Gaugisch warnte gegenüber der BILD: «Norwegen ist unfassbar stark. Das wird eine Riesenaufgabe für uns, aber es ist auch eine Ehre, gegen die beste Mannschaft der Welt zu spielen. Wir sind gut und sind weiter hungrig. Wir müssen gut angreifen, um das Tempospiel von Norwegen zu unterbinden. Dann haben wir eine Chance.»
Rekordprämie von 425.000 Euro winkt
Bei einem WM-Titel erhält das Team eine Rekordprämie von 425.000 Euro. Für die bereits sichere Silbermedaille gibt es 300.000 Euro. DHB-Präsident Andreas Michelmann (66) erklärte, dass der Verband in diesem Jahr einen «großen Schritt» in Richtung Gleichstellung gegangen sei: «Wir haben mit einer gewissen Selbstverständlichkeit die gleichen Tagegelder für die Frauen geschaffen und auch weitestgehend dieselben Prämien.»
Die deutschen Männer hätten bei einem WM-Titel Anfang des Jahres 475.000 Euro erhalten können – allerdings finanzieren der Weltverband und Sponsoren die Summe vollständig. Bei den Frauen trägt der DHB selbst einen sechsstelligen Betrag zur Höchstprämie bei.
Historische Chance nach 32 Jahren
Das letzte WM-Finale der deutschen Handballerinnen fand 1993 statt – damals gewannen sie den Titel. Seither wartete das Team vergeblich auf eine Medaille bei einer Weltmeisterschaft. Die letzte WM-Medaille überhaupt gab es 2007.
Spielerin Vogel genießt die Genugtuung, Kritiker eines Besseren belehrt zu haben: «Das ist ein Beigeschmack, der mir sehr, sehr, sehr gut gefällt. Weil da mit Sicherheit ganz viele Journalisten draußen saßen, die sich die Hände gerieben haben und ganz viele negative Kommentare präpariert haben. Wir haben es allen gezeigt und uns selber auch.»
Das Finale beginnt heute um 17:30 Uhr. Die ARD überträgt das Spiel live, Stream auf sportschau.de.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.






