Bei den berühmten Stierläufen von Pamplona ist erstmals in diesem Jahr ein Teilnehmer durch einen Hornstoß verletzt worden. Der 38-jährige Spanier erlitt eine Stichverletzung in der rechten Achselhöhle und befindet sich nach Angaben der Organisatoren «in stabilem Zustand».
Neben dem schwer verletzten Mann wurden sieben weitere Läufer mit Prellungen und Quetschungen in Krankenhäuser gebracht. Der Vorfall ereignete sich am zweiten von insgesamt acht Stierhatz-Tagen des diesjährigen Sanfermín-Festes in der nordspanischen Stadt.
Kampfbulle sorgt für Chaos
Für «Panik» sorgte vor allem der 575 Kilogramm schwere Kampfbulle «Caminante» (Wanderer), wie die Zeitung «El Mundo» berichtete. Der eigenwillige Stier weigerte sich immer wieder, mit den anderen Kampfbullen in die Arena getrieben zu werden.
Stattdessen attackierte «Caminante» zahlreiche Läufer, wie in der TV-Liveübertragung zu sehen war. Der Lauf dauerte daher mit fünf Minuten und 22 Sekunden etwa doppelt so lange wie üblich.
Tradition seit dem 16. Jahrhundert
Die «Sanfermines» sind dem Stadtheiligen San Fermín gewidmet und werden in der 200.000-Einwohner-Stadt der Region Navarra bereits seit Ende des 16. Jahrhunderts gefeiert. Das Fest findet immer in der ersten Juli-Hälfte statt.
Täglich werden am frühen Vormittag sechs Kampfbullen und mehrere zahme Leitochsen durch die engen Gassen der Altstadt gejagt. Die Tiere werden für die Stierkämpfe am Abend bis in die Arena getrieben. Der letzte Lauf findet dieses Jahr am 14. Juli statt.
Mutprobe mit tödlichen Risiken
An den Mutproben nehmen auf der 825 Meter langen Strecke vor allem junge Männer teil. Sie tragen der Tradition folgend überwiegend weiße Kleidung mit rotem Halstuch und roter Schärpe. Auch einige wenige Frauen und ältere Läufer sind mit von der Partie.
Jedes Jahr werden Dutzende Läufer verletzt. Seit 1924 gab es 16 Todesopfer, das letzte im Jahr 2009. Bei den «Sanfermines» gibt es nicht nur Stierrennen und -kämpfe, sondern auch viel Party mit Konzerten, Prozessionen und anderen Veranstaltungen.
Proteste der Tierschützer nehmen zu
Auch dieses Jahr protestierten Tierschutzgruppen gegen die traditionsreiche Veranstaltung. «Stierlauf verursacht Tierleid», klagte die Organisation Peta in Deutschland. Die Kritik der Tierschützer nimmt von Jahr zu Jahr zu.
Trotz aller Kritik lockt das Fest immer mehr Touristen aus aller Welt an. Sie kommen vor allem aus anderen Teilen Spaniens, aus Europa, den USA und Australien. Über Pamplona schrieb unter anderen der US-Schriftsteller Ernest Hemingway in seinem ersten größeren Roman «Fiesta» aus dem Jahr 1926.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.