Die chinesische KI-Anwendung DeepSeek soll nach dem Willen der Bundesdatenschutzbeauftragten Louisa Specht-Riemenschneider wegen Verstößen gegen europäisches Recht aus deutschen App-Stores entfernt werden. «China hat kein Datenschutzniveau, das unserer Datenschutz-Grundverordnung entspricht», sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Daher seien Datenabflüsse nach China «äußerst kritisch». Zuvor hatte bereits die Berliner Datenschutzbeauftragte Meike Kamp die Apps bei Google und Apple als «rechtswidrigen Inhalt» gemeldet.
Prüfung durch US-Konzerne läuft
Die beiden US-Unternehmen müssen die Meldung nun prüfen und über eine Sperrung entscheiden. Kamp darf in diesem Fall tätig werden, weil DeepSeek keine Niederlassung in Europa hat, für die dann wiederum nur die lokale Datenschutzbehörde zuständig wäre.
Specht-Riemenschneider sagte nun, sie unterstütze den Vorstoß der Berliner Datenschutzbeauftragten. Kritik, Datenschutz werde zum Innovationshemmnis, wollte Specht-Riemenschneider nicht gelten lassen.
Datenschutz als Standortvorteil
«Datenschutz ist Vertrauensgarant. Das kann sogar ein Standortvorteil sein», sagte die Bundesdatenschutzbeauftragte. «Was Innovation hemmt, ist Rechtsunsicherheit im Markt. Und die rührt auch von einem Wildwuchs in der Digitalgesetzgebung her.»
Gebraucht werde eine besser aufeinander abgestimmte Digitalgesetzgebung in Europa mit klaren Regeln auch für den Datenschutz, sagte Specht-Riemenschneider. Behörden in Südkorea, Italien, Taiwan und Australien sind bereits gegen DeepSeek vorgegangen.
Internationale Untersuchungen eingeleitet
Die italienische Datenschutzbehörde leitete eine Untersuchung ein, um zu prüfen, ob die App gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstößt. In den USA gibt es kein landesweites Verbot, jedoch haben mehrere Bundesbehörden wie die Nasa und das Verteidigungsministerium ihren Mitarbeitern die Nutzung der App untersagt.
Der auf quelloffenen Sprachmodellen basierende Chatbot aus China hat die KI-Branche aufgerüttelt, da die App vergleichbare oder sogar bessere Ergebnisse als etablierte Anbieter wie OpenAI, Google oder Meta erzielt. Zugleich hat die Entwicklung des Programms nach Angaben von DeepSeek nur einen Bruchteil dessen gekostet, was etwa OpenAI in ChatGPT investiert hat.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.