Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) greift erneut hart bei der Smartphone-Bank N26 durch. Die Behörde hat ein umfassendes Maßnahmenpaket gegen das Berliner Institut erlassen – mit sofortiger Wirkung. Die Bafin setzt wieder einen Sonderbeauftragten ein und verhängt zusätzliche Eigenkapitalanforderungen. Der Grund laut Bafin: «gravierende Mängel» im Risiko- und Beschwerdemanagement sowie bei der Organisation des Kreditgeschäfts. Die Verfügungen, die die Bafin am 10. und 13. Dezember 2025 erließ, sind bereits rechtskräftig.
Die Bafin verbietet N26 das Neugeschäft mit Hypothekenkrediten in den Niederlanden komplett. Die Bafin untersagt auch die Verbriefung von Forderungen aus diesem Geschäft – das Bündeln zu handelbaren Wertpapieren. Die Aufsicht fordert zudem zusätzliches Eigenkapital, um Risiken besser abzufedern. Ein Sonderbeauftragter soll in Berlin überwachen, ob N26 die Auflagen erfüllt.
Die Maßnahmen basieren auf einer Sonderprüfung aus dem Jahr 2024 und der Prüfung des Jahresabschlusses 2024. Die Bafin stellte fest: «dass die ordnungsgemäße Geschäftsorganisation bei der N26 Bank SE nicht gegeben war». Die Behörde verlangt: «Die N26 Bank SE muss angemessene und wirksame Maßnahmen ergreifen, um eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation herzustellen».
Führungswechsel nach Bafin-Kritik
Die kritischen Prüfungsergebnisse lösten bereits im Sommer 2025 eine Führungsrochade aus. Co-Gründer Valentin Stalf kündigte im August seinen Rückzug aus dem Vorstand an – auf Druck der Investoren. Auch Co-Chef Maximilian Tayenthal soll laut Medienberichten zum Jahresende aus dem operativen Geschäft ausscheiden. Seit September leitet Marcus Mosen, zuvor Aufsichtsratsvorsitzender, die Bank.
N26 ist in 24 europäischen Ländern aktiv und zählt 4,8 Millionen ertragsrelevante Kunden – vollständig legitimierte und aktive Kontoinhaber, mit denen N26 Umsatz generiert. Die Digitalbank kämpft seit Jahren mit Aufsichtsproblemen.
Wiederholte Eingriffe seit 2021
Die Bafin hatte N26 bereits im November 2021 massive Beschränkungen auferlegt. Damals warf die Behörde der Bank unzureichende Anstrengungen bei der Geldwäschebekämpfung während der schnellen Wachstumsphase vor. N26 durfte nur noch 50.000 neue Kunden pro Monat aufnehmen. Die Bafin setzte einen Sonderbeauftragten zur Überwachung ein.
Die Bank kassierte 2021 ein Bußgeld von 4,25 Millionen Euro wegen verspäteter Verdachtsmeldungen. 2024 folgte eine weitere Strafe von 9,2 Millionen Euro für verzögerte Meldungen von Geldwäscheverdachtsfällen aus dem Jahr 2022. Die Bafin hob die Wachstumsbeschränkung erst im vergangenen Jahr auf.
Eine Sprecherin von N26 erklärte, das Unternehmen sei in «einem engen und konstruktiven Austausch mit den Aufsichtsbehörden sowie dem bestellten Sonderbeauftragten». Man treibe die Umsetzung eines Maßnahmenplans in den kommenden Monaten aktiv voran. Dies umfasse Anpassungen der Governance-Strukturen, Prozesse und Kontrollmechanismen. Die Sprecherin betonte: «Wir können allerdings bestätigen, dass für N26 kein unmittelbarer Bedarf besteht, zusätzliches Kapital aufzunehmen».
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.







