Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 308 Frauen und Mädchen gewaltsam getötet worden. 191 von ihnen starben durch die Hand von Partnern, Ex-Partnern oder anderen Familienmitgliedern. Das geht aus dem Bundeslagebild zu geschlechtsspezifischen Straftaten gegen Frauen hervor, das Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU), Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) und der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, in Berlin vorlegten.
Die Zahl der durch Gewalttaten getöteten Frauen und Mädchen ging im Vergleich zum Vorjahr um 32 zurück. 2023 waren 340 Frauen und Mädchen bei Gewaltdelikten getötet worden. Die abweichende Zahl von zuvor 360 für 2023 erklärt sich durch eine neue Erfassungsmethode. Insgesamt wurden 859 Frauen und Mädchen Opfer von versuchten und vollendeten Tötungsdelikten.
Bei 68 Prozent der Opfer waren die Tatverdächtigen aus dem persönlichen Umfeld: Partner, Ex-Partner, Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte. Das zeigt das besondere Risiko, dem Frauen in ihrem direkten sozialen Umfeld ausgesetzt sind.
Deutliche Anstiege bei anderen Straftaten
Während die Zahl der Tötungsdelikte zurückging, stiegen die registrierten Opferzahlen bei allen anderen gegen Frauen gerichteten Straftaten. Die polizeiliche Kriminalstatistik verzeichnet folgende Entwicklungen:
53.451 Frauen wurden Opfer von Sexualstraftaten - ein Anstieg um 2,1 Prozent. Fast die Hälfte aller Opfer war unter 18 Jahre alt. Bei häuslicher Gewalt wurden 187.128 Frauen zu Opfern, ein Plus von 3,5 Prozent. Die Zahl der Frauen, die digitale Gewalt wie Nötigung, Bedrohung oder Stalking erlebten, stieg um sechs Prozent auf 18.224. Beim Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung wurden 593 Frauen zu Opfern.
Auch die Zahl der Tatverdächtigen stieg in allen Bereichen, zum Teil deutlich. Die Zahlen bilden nur die bekannten und gemeldeten Fälle ab. Besonders bei häuslicher und digitaler Gewalt sei von einem großen Dunkelfeld auszugehen, heißt es in dem Bericht.
Der Anstieg muss nicht zwingend bedeuten, dass es tatsächlich mehr Fälle gibt. Er kann auch damit zusammenhängen, dass Taten häufiger angezeigt werden. In allen Fallgruppen gibt es einen hohen Anteil von Tatverdächtigen aus einer früheren oder aktuellen Partnerschaft. Gewalt an Frauen steigt weiterhin deutlicher als Gewaltkriminalität insgesamt.
Sonderauswertung zu häuslicher Gewalt
Dobrindt, Prien und Münch legten zudem eine Sonderauswertung zum Thema häusliche Gewalt vor. Diese umfasst Gewalt gegen Partner oder Ex-Partner sowie innerfamiliäre Gewalt auch gegen weiter entfernte Familienmitglieder. Im vergangenen Jahr gab es im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt insgesamt 286 Todesopfer - 191 Frauen und 95 Männer.
132 Frauen und 24 Männer wurden durch ihre Partner oder Ex-Partner getötet. Die Zahlen verdeutlichen, dass häusliche Gewalt überwiegend Frauen trifft, aber auch Männer betroffen sind.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.





