Studie: Rechtsextremismus sinkt auf 3,3% - doch Demokratie-Misstrauen wächst

upday.com 4 godzin temu
Generell stellen die Wissenschaftler «Gewöhnungseffekte und Normalisierung» bei rechtsextremen Einstellungen fest. (Symbolbild) Bernd Weißbrod/dpa

Eine aktuelle Studie der Universität Bielefeld und der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt widersprüchliche Entwicklungen in Deutschland: Der Anteil von Menschen mit klar rechtsextremen Einstellungen sank von 8,3 Prozent auf 3,3 Prozent.

Gleichzeitig wächst das Misstrauen gegenüber der Demokratie deutlich. Die Studienautoren warnen: «Dieser Graubereich [...] hat sich gegenüber dem Vorjahr gefestigt und zeigt eine Offenheit für antidemokratische Orientierungen.»

Über 13 Prozent der Befragten würden diktatorische Verhältnisse befürworten. 15 Prozent stimmen der Aussage zu: «Wir sollten einen Führer haben, der Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert.» Mehr als 20 Prozent fallen in eine Grauzone mit teilweiser Zustimmung zu extremistischen Aussagen. Studienautor Andreas Zick betont die Besorgnis: Nur 6,6 Prozent der Befragten hätten alle 18 Fragen zum Rechtsextremismus klar abgelehnt - «und damit weniger Menschen als je zuvor.»

Vertrauensverlust in demokratische Institutionen

Das Vertrauen in demokratische Institutionen bröckelt deutlich. 18 Prozent misstrauen demokratischen Wahlen - dreimal so viele wie vor vier Jahren. Fast ein Viertel äußert Unzufriedenheit mit der Funktionsfähigkeit der Demokratie, der höchste je gemessene Wert. Zick warnt: «Das Demokratie-Misstrauen ist deutlich angestiegen.»

Dennoch bekennen sich 79 Prozent zur Demokratie. 70 Prozent sehen zunehmenden Rechtsextremismus als Bedrohung.

Hintergründe der Studie

Die Forscher befragten zwischen dem 30. Mai und dem 4. Juli 2023 insgesamt 2.001 Menschen im Alter von 18 bis 94 Jahren. Die Forscher führen die Untersuchung alle zwei Jahre durch und erfassen rechtsextreme Einstellungen sowie Einstellungen, die die Demokratie gefährden, in Deutschland.

Co-Herausgeberin Beate Küpper erklärt den vorherigen Höchststand von 8,3 Prozent mit den Krisen der vergangenen Jahre: «Multiple und ineinander übergehende Krisen wie die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg sowie Energie- und Wirtschaftskrisen hätten die Menschen seinerzeit besonders stark verunsichert.»

Martin Schulz, Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung und ehemaliger SPD-Kanzlerkandidat, fordert entschlossenes Handeln: «Mandatsträgerinnen und Mandatsträger, von lokaler über Länderebene bis hin zur Bundesregierung und darüber hinaus müssen zeigen, dass sie mit den Mitteln der Demokratie die bestehenden Herausforderungen meistern und das Alltagsleben der Menschen spürbar verbessern können.»

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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