Schweizer Gletscher erleben viertschlechtestes Jahr seit 1950

upday.com 1 miesiąc temu
Die Schweizer Gletscher haben innerhalb von zehn Jahren ein Viertel ihrer Eismasse verloren (Archivbild) Matthias Schrader/AP

Schweizer Gletscher erleben das viertschlechteste Jahr seit Messbeginn 1950. Ihr Volumen schrumpfte um drei Prozent oder 1,4 Kubikkilometer, wie das Gletschermessnetz Glamos mitteilte. Ursache waren Hitzewellen im Juni und August nach einem schneearmen Winter.

Über zehn Jahre betrachtet zeigt sich das ganze Ausmaß der Krise. Die Eismasse ging um ein Viertel zurück. Diese rasante Entwicklung bedroht die Stabilität der Bergregionen erheblich.

Destabilisierung des Gebirges

Glamos-Leiter Matthias Huss warnt vor steigenden Gefahren. «Die stetig schwindenden Gletscher tragen dazu bei, dass sich das Gebirge destabilisiert. Dies kann zu Ereignissen wie im Lötschental führen, wo im Mai eine Fels-Eis-Lawine das Dorf Blatten verschüttet hat», erklärte er.

Wenn Gletscher schmelzen, kommt Gestein zum Vorschein. Schutt und Geröllbrocken können sich lösen. Die Sonne erhitzt das freigelegte Gestein, wodurch der permanent gefrorene Boden auftaut und Wasser in Spalten eindringt.

Weniger Schmelzwasser für die Schweiz

Die Süßwasserversorgung aus Gletscherschmelzwasser dürfte bereits schrumpfen. Gletscher sind ein wichtiger Bestandteil der Süßwassermengen in Flüssen und Seen. Der Höhepunkt der Schmelzwasserabgabe ist laut Huss wahrscheinlich bereits überschritten.

«Die Eisfläche ist schon so stark zurückgegangen, dass dies schon eine geringere Abflussmenge freisetzt - auch, wenn das Eis sehr stark schmilzt beziehungsweise in der Dicke abnimmt», sagte Huss. Je kleiner die Gletscher werden, desto weniger Schmelzwasser steht zur Verfügung.

Extremes Jahr 2025

Das Jahr 2025 startete bereits dramatisch. «Schon in der ersten Julihälfte war die Schnee-Reserve aus dem Winter aufgebraucht und die Eismassen begannen so früh wie kaum je zuvor zu schmelzen», berichtete das Netzwerk. In Teilen Graubündens fiel so wenig Neuschnee wie nie seit Messbeginn.

Die Augusthitze trieb die Nullgradgrenze auf über 5.000 Meter Höhe. An mehreren Gletschern verschwand der Schnee bis in den Gipfelbereich, etwa am Claridenfirn im Kanton Glarus. Nur 2022, 2023 und 2003 war der Volumenrückgang noch größer.

Tausende Gletscher bereits verschwunden

Mehr als 1.000 kleinere Gletscher sind bereits vollständig verschwunden. Dazu gehört der Pizolgletscher im Kanton St. Gallen. Die Schweiz verfügt noch über rund 1.400 Gletscher.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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