George Russell gewann souverän das Formel-1-Rennen in Singapur und sammelte mit seinem zweiten Saisonsieg weitere Argumente für eine Vertragsverlängerung bei Mercedes. Max Verstappen wurde Zweiter und knabberte als Aufholjäger wieder Punkte vom Vorsprung der WM-Führenden ab.
McLaren machte sechs Rennen vor Saisonende den Konstrukteurs-Weltmeistertitel perfekt, der über die Verteilung der Formel-1-Einnahmen entscheidet. Oscar Piastri führt das Fahrer-Klassement weiterhin mit 22 Punkten vor Lando Norris und 63 Zählern vor Weltmeister Verstappen an.
Teamspannungen bei McLaren
Ein unsanftes Start-Manöver störte den Teamfrieden bei McLaren zusätzlich. Norris zwängte sich nach wenigen Metern ziemlich rabiat am drittplatzierten Stallrivalen Piastri vorbei und holte sich Platz drei.
Der WM-Führende beschwerte sich prompt am Boxenfunk. «Ist das cool für uns, dass Lando mich einfach aus dem Weg drängt?», fragte Piastri hörbar genervt und fügte hinzu: «Das war nicht sehr mannschaftsdienlich.» Weder der McLaren-Kommandostand noch die Rennkommissare griffen ein.
Premiere für neue Hitze-Regel
Zum ersten Mal aktivierte die Rennleitung für das Flutlicht-Spektakel die neue Hitze-Regel. Weil mehr als 31 Grad Lufttemperatur vorhergesagt waren, durften die Piloten Kühlwesten tragen und alle Autos mussten mit entsprechenden technischen Vorrichtungen ausgerüstet werden.
Das erforderliche Mindestgewicht der Boliden wurde deshalb um fünf Kilo auf 805 Kilogramm angehoben. Im Fahrer-Meeting waren die Meinungen geteilt - während ein Teil der Piloten die Chance zur Abkühlung begrüßte, beklagten andere die unbequemen Westen im engen Cockpit.
Vierfach-Champion Verstappen bezeichnete die Regel als «lächerlich» und verzichtete auf die Kühlweste. «Ein bisschen schwitzen ist okay für mich. Und nach 15 bis 20 Minuten wird die Weste auch wirklich heiß, hilft also überhaupt nicht», sagte der Niederländer. Dass die Kühlweste in der kommenden Saison bei starker Hitze zur Pflicht werden soll, ärgert den 28-Jährigen.
Verstappens vergebliche Jagd
Verstappen musste sich am Start trotz des vermeintlichen Vorteils mit dem weicheren Reifensatz gegen Russell geschlagen geben. Der Brite verteidigte Platz eins gegen den neben ihm startenden Titelverteidiger fast mühelos.
Auch Verstappen meldete sich fluchend am Funk, weil sein Dienstwagen das Tempo von Russells Silberpfeil nicht mitgehen konnte. «Alles läuft heute gegen mich», ließ er seinen Renningenieur wissen, und wetterte später: «Mann, es ist so verdammt schwierig zu fahren.» Dennoch blieb er im schwülwarmen Singapur cool und brachte Platz zwei ins Ziel, während Nico Hülkenberg nach einem Dreher weit hinten landete.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.
