Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) will Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram für Kinder unter 16 Jahren verbieten. Wie die Zeit berichtet, begründet er dies mit einer Führerschein-Analogie: «Wir lassen junge Menschen auch nicht ohne Führerschein Auto fahren. Es gibt Fahrstunden und eine schrittweise Heranführung. Das müssen wir bei sozialen Medien genauso machen.»
Der Grünen-Politiker ist Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2026 in Baden-Württemberg und strebt das Amt des Ministerpräsidenten an. Nach Bild-Angaben könnte diese Position seine Chancen bei konservativen Wählern verbessern.
Jugendliche unterstützen klare Regeln
Überraschend erhalten Özdemirs Pläne Rückhalt von der Zielgruppe selbst. Tagesspiegel zufolge sagten Jugendliche dem Minister in jüngsten Gesprächen, dass klare Regeln ihnen helfen würden, mit der Überforderung durch Social-Media-Inhalte umzugehen.
Diese Unterstützung widerspricht der oft angenommenen Opposition junger Menschen gegen digitale Beschränkungen. Die direkte Rückmeldung stärkt Özdemirs Argumentation für präventive Maßnahmen.
Parteiübergreifende Unterstützung
CDU-Politiker wie Bundesdigitalminister Karsten Wildberger und Bundesbildungsministerin Karin Prien befürworten ebenfalls Altersbeschränkungen. Nach Tagesspiegel-Informationen zeigt sich hier ein seltener parteiübergreifender Konsens beim Jugendschutz im digitalen Raum.
Eine Expertenkommission soll in den kommenden Wochen angemessene Altersgrenzen prüfen. Dies deutet auf konkrete Umsetzungsschritte in naher Zukunft hin.
Europäischer Kontext
Deutschland steht mit diesen Überlegungen nicht allein da. Wie der Tagesspiegel berichtet, drängten sechs EU-Länder - Frankreich, Spanien, Griechenland, Dänemark, Slowenien und Zypern - bereits beim Digital-Ministerrat am 6. Juni auf Alterskontrollen.
Diese europäische Koordination könnte einheitliche Standards für Social-Media-Zugang schaffen. Nationale Alleingänge würden damit vermieden.
Widersprüchliche Grünen-Politik
Die Altersbeschränkung für soziale Medien steht jedoch im Gegensatz zu anderen grünen Positionen. Während die Partei Jugendlichen ab 14 Jahren die Änderung ihres Geschlechtseintrags zutraut, sollen sie erst ab 16 Jahren Zugang zu TikTok haben.
Diese unterschiedlichen Maßstäbe werfen Fragen zur Kohärenz der grünen Jugendpolitik auf. Die Partei scheint bei verschiedenen Lebensbereichen unterschiedliche Reifegrade anzunehmen.
Verwendete Quellen: "Zeit", "Bild", "Tagesspiegel"
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.