Bundeskanzler Friedrich Merz reiste für nur 21 Stunden nach Belém in Brasilien - bei einer Flugzeit von rund zehn Stunden pro Strecke. Der Kurzbesuch am Klimagipfel am Amazonas soll Deutschlands Bekenntnis zum Klimaschutz unterstreichen, gerade nach dem Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen. Aus Regierungskreisen hieß es vor der Abreise, Klimaschutz sei «ein zentrales Anliegen der Bundesregierung».
Merz traf am frühen Freitagmorgen in der brasilianischen Stadt ein und hielt eine maximal dreiminütige Rede. Er nahm an Sitzungen zu industrieller Transformation und Energiewende teil und führte bilaterale Gespräche, unter anderem mit Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva. Am Freitagabend flog er bereits zurück nach Berlin. Die offizielle UN-Klimakonferenz COP30 beginnt erst am Montag.
Signal für Multilateralismus
Die Reise hat politisches Gewicht: Deutschland ist als drittgrößte Volkswirtschaft und bedeutender Produzent von Treibhausgasen auf internationaler Bühne gefordert. Nach dem US-Rückzug aus dem Pariser Abkommen unter Donald Trump wollte Merz zeigen, dass führende Industrienationen Klimaschutz nicht herunterstufen. Aus seinem Umfeld hieß es, es gehe darum, «die Fahne hochzuhalten für den Multilateralismus».
Deutschland kündigte einen substanziellen Beitrag zu einem neuen Fonds zum Schutz des Regenwalds an. Brasilien hat bereits eine Milliarde US-Dollar zugesagt. Der von Ex-Kanzler Olaf Scholz initiierte «Klimaclub» mit über 40 Staaten liegt derzeit auf Eis - die Ideen sollen aber fortgeführt werden.
Kritik von Klimaaktivisten
Klimaaktivistin Luisa Neubauer zeigte sich skeptisch. Sie sagte der Deutschen Presse-Agentur, es werde für Merz schwierig, «als glaubhafte Stimme für das Pariser Klimaabkommen» aufzutreten. «Umso nachdrücklicher fordern wir den Kanzler vor der COP30 auf, nun zu beweisen, dass er den Ernst der Lage verstanden hat», so Neubauer.
UN-Generalsekretär António Guterres gab bei der Konferenz-Eröffnung am Donnerstag den Ton vor: «Die bittere Wahrheit ist, dass wir es nicht geschafft haben unter 1,5 Grad zu bleiben.» Das Pariser Klimaabkommen ist zehn Jahre alt - das 1,5-Grad-Ziel rückt in immer weitere Ferne.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.






