Emil Agyekum hat bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio das beste deutsche Ergebnis im 400-Meter-Hürdenlauf seit fast vier Jahrzehnten erzielt. Der 26-Jährige erreichte mit 47,98 Sekunden den sechsten Platz und blieb damit zum zweiten Mal in dieser Saison unter der prestigeträchtigen 48-Sekunden-Marke.
Als letzter Deutscher vor Agyekum hatte Leichtathletik-Legende Harald Schmid 1987 Bronze gewonnen und die 48-Sekunden-Marke unterboten. «Von 1 bis 10? Dann würde ich sagen 21», sagte der Frankfurter nach seinem historischen Lauf und zeigte sich euphorisch über seine Leistung.
Drama um Weltmeister Benjamin
Olympiasieger Rai Benjamin aus den USA wurde Weltmeister in 46,52 Sekunden - allerdings erst nach einem kuriosen Zwischenfall. Der amerikanische Athlet war zunächst disqualifiziert worden, die Entscheidung wurde aber wieder zurückgenommen.
Agyekum kam auf der Zielgeraden immer näher an Weltrekordler Karsten Warholm aus Norwegen heran, der am Ende leer ausging. «Ich habe einfach gespürt: Mein Körper ist ready für diese neuen Erfahrungen», erklärte der deutsche Hürdenläufer seine beeindruckende Leistung.
Lyles zelebriert spektakulären 200-Meter-Sieg
Noah Lyles lieferte bei seinem 200-Meter-Triumph eine wahre Show ab. Der 28-jährige US-Amerikaner ließ vor dem Startschuss einen lauten Schrei in den japanischen Abendhimmel erschallen und zelebrierte seine Rolle als WM-Protagonist mit theatralischen Gesten.
Lyles siegte in 19,52 Sekunden und verwies seinen Landsmann Kenneth Bednarek um sechs Hundertstelsekunden auf Platz zwei. Mit seinem vierten Titel über 200 Meter nacheinander gelang ihm ein Kunststück, das bislang nur Legende Usain Bolt geschafft hatte. «Das ist sehr besonders. Jeder wollte den Sieg, ich wollte ihn mehr», sagte Lyles nach seinem Triumph.
Weitere WM-Höhepunkte aus Tokio
Melissa Jefferson-Wooden komplettierte den US-amerikanischen Sprint-Erfolg mit Gold über 200 Meter der Frauen in 21,68 Sekunden. Die Niederländerin Femke Bol verteidigte ihren Titel über 400 Meter Hürden erfolgreich in 51,54 Sekunden.
Pedro Pichardo aus Portugal holte sich den Titel im Dreisprung mit 17,91 Metern nach einem dramatischen Finish. Stabhochsprung-Weltrekordler Armand Duplantis verfolgte die Wettkämpfe von der Ehrentribüne im voll besetzten Nationalstadion.
Deutsche Athleten mit gemischten Ergebnissen
Während Agyekum für den ersten deutschen Höhepunkt sorgte, verpassten andere deutsche Athleten ihre Ziele. Mohamed Abdilaahi und Florian Bremm schieden beide im Vorlauf über 5.000 Meter aus, obwohl Abdilaahi in dieser Saison den deutschen Rekord geknackt hatte.
Im Siebenkampf führt die Amerikanerin Anna Hall nach dem ersten Tag klar, während Sandrina Sprengel als Neunte gut mithalten kann. Vanessa Grimm musste nach Problemen im Hochsprung und Kugelstoßen wegen Achillessehnenbeschwerden aufgeben.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.