Mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland geht seltener ins Restaurant, Kino oder Theater als früher. Eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag von «Kleinanzeigen.de» offenbart erstaunliche Auswirkungen der Inflation auf das menschliche Miteinander.
Sieben Prozent der Befragten geben an, dass sich ihr Liebesleben durch den finanziellen Stress verschlechtert habe. Besonders betroffen sind Männer mit neun Prozent sowie die 25- bis 44-Jährigen mit elf Prozent.
Inflation belastet Psyche und Selbstwertgefühl
Mehr als ein Viertel der Erwachsenen fühlt sich ängstlicher und gestresster als vor der Inflation. Rund 18 Prozent berichten von einem geringeren Selbstwertgefühl, da sie sich weniger leisten könnten.
Am ehesten sagen das die 25- bis 34-Jährigen mit 25 Prozent. Frauen sind mit 20 Prozent häufiger betroffen als Männer mit 16 Prozent.
Freundschaften leiden unter Geldmangel
17 Prozent der Befragten geben an, dass Freundschaften litten, weil sie derzeit weniger mit Freunden unternehmen. Überdurchschnittlich oft sagen das ausgerechnet junge Erwachsene mit 21 Prozent der 18- bis 24-Jährigen.
Sie sind es auch, die am meisten zustimmen, weniger Mittel für Dates und auch weniger Lust darauf zu haben. 19 Prozent der jungen Erwachsenen geben das an, insgesamt sagt das nur etwa jeder Zehnte.
Familienplanung wird verschoben
Auch die Familienplanung gerät in Teilen der Gesellschaft ins Stocken. Bei den 25- bis 44-Jährigen hat sich jeder Zehnte aufgrund der Wirtschaftslage entschieden, die Planung anzupassen - sie wollen weniger Kinder.
Sieben Prozent haben ihren Kinderwunsch sogar ganz verschoben. Mehr als ein Drittel sagt aber auch, dass die Inflation ihr Wohlbefinden nicht beeinflusse - überdurchschnittlich viele sind es bei den über 55-Jährigen.
Gefühlte Teuerung weicht von Realität ab
Der Zeitgeist scheint pessimistisch. Die Antworten beruhen teils auf falschen Annahmen und basieren auf einem Gefühl, das sich in den letzten Jahren eingeschlichen und verfestigt zu haben scheint.
Drei Viertel glauben, Lebensmittel haben sich im Vorjahresvergleich verteuert. Mehr als die Hälfte gibt an, einen Anstieg der Energiepreise beobachtet zu haben. Fast genauso viele sagen, Dienstleistungen seien teurer geworden.
Energiepreise sanken tatsächlich
Während sich Lebensmittel und Dienstleistungen laut Statistischem Bundesamt mit 2,0 beziehungsweise 3,3 Prozent im Jahresvergleich tatsächlich verteuert haben, sanken die Energiepreise sogar um etwa 3,5 Prozent. Im Juni lag die Inflationsrate bei gerade einmal 2,0 Prozent.
Die höchste Inflationsrate in Deutschland seit der Wiedervereinigung wurde vor bald drei Jahren gemessen. Im Oktober und November 2022 lag sie bei 8,8 Prozent. Ende Juni wurden für die Umfrage mehr als 2.000 Erwachsene befragt.
(dpa/Berlin) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.