Kurz vor seinem 100. Geburtstag hat der Holocaust-Überlebende Leon Weintraub eindringlich vor einer Wahl der AfD gewarnt. «Auf andere herabzuschauen und sich herauszunehmen, über deren Leben zu entscheiden: Das führt geradewegs zur Gaskammer. Das haben diese Leute vergessen», sagte Weintraub der Katholischen Nachrichten-Agentur in Stuttgart. Der in Stockholm lebende Weintraub wird am 1. Januar 100 Jahre alt.
Weintraub überlebte mehrere Konzentrationslager, darunter Auschwitz-Birkenau. In den vergangenen Jahrzehnten hielt er hunderte Vorträge an Schulen und Gedenkstätten. Sein Fazit aus dieser Arbeit: «Die mich gehört haben, werden nicht die AfD wählen. Die wissen, dass krankhafter Nationalismus, der andere Menschen herabsetzt, menschenunwürdig ist», erklärte er gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur.
Eine AfD-geführte Regierung in den nächsten zehn Jahren hält Weintraub für unmöglich. «Ausgeschlossen!», sagte er. Rechtsradikale und Antisemiten seien «nur besonders laut, sie gieren nach Bedeutung. Aber es ist letztlich eine kleine Minderheit», so der Holocaust-Überlebende im Interview.
Zugleich räumte Weintraub ein, dass rechte Aktivitäten zunehmen. «Es ist traurig, aber es wird immer mehr gegenwärtig», sagte er über die «lauten, unangenehmen Aktivitäten» von Rechtsradikalen. Seine 80 Jahre zurückliegenden Erfahrungen aus der NS-Zeit seien für ihn nicht vergangen.
AfD-intern: Skandal um Hitler-Rede
Parallel sorgt ein interner Skandal für Aufruhr in der AfD. Der 30-jährige Alexander Eichwald hatte vor rund zwei Wochen bei der Gründungsveranstaltung der AfD-Jugendorganisation «Generation Deutschland» in Gießen eine Rede im Stil von Adolf Hitler und Joseph Goebbels gehalten. Die Partei reagierte mit scharfen Konsequenzen: Der AfD-Kreisverband Herford entzog Eichwald alle Funktionen und forderte seinen sofortigen Parteiaustritt.
Nun wehrt sich Eichwald in Interviews und wirft der AfD «Doppelmoral» vor. «Ich habe mich inhaltlich nicht von meinem Vor- oder Nachredner unterschieden», sagte er dem österreichischen «Standard». Seine Worte seien «maßgeschneidert» für die Parteijugend gewesen, erklärte er der «Süddeutschen Zeitung». Eichwald, selbst als Kind aus dem russischen Rostow am Don nach Deutschland eingewandert, betonte: «Wo bin ich denn schlimmer, dass ich aus der Partei ausgeschlossen werden müsste?»
Jean-Pascal Holm, Chef der «Generation Deutschland», stellte klar: «Egal ob linker Provokateur, V-Mann oder einfach verrückt - wer so auftritt, hat in der AfD und ihrer Jugendorganisation nichts verloren.» AfD-Chef Tino Chrupalla bekräftigte in der ntv-Sendung «Pinar Atalay»: «Auf alle Fälle wird er kein Mitglied der Partei bleiben. Das steht jedenfalls fest.»
Eichwald sieht sich als Opfer einer scheinheiligen Reaktion. Die AfD habe sich «demaskiert» und verhalte sich «heuchlerisch», sagte er der «Süddeutschen Zeitung». Er habe mit seiner Rede bewusst eine Diskussion anstoßen wollen: «Wir müssen in Deutschland darüber reden, dass ich Dinge geäußert habe, die viele hinter verschlossenen Türen oder hinter vorgehaltener Hand, am Stammtisch und in der AfD sagen», erklärte er dem «Standard».
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.









