Hitze belastet Darm stärker als gedacht - Studie zeigt Risiko

upday.com 2 godzin temu
Rettungssanitäter transportieren einen Hitzschlag-Patienten während einer Hitzewelle ins Krankenhaus (Symbolbild) (Photo by PIERRE-PHILIPPE MARCOU/AFP via Getty Images) Getty Images

Eine neue Studie aus Zürich liefert erstmals konkrete Zahlen zu einem unterschätzten Gesundheitsrisiko: Extreme Hitze belastet nicht nur Herz und Kreislauf, sondern bringt auch den Darm empfindlich aus dem Takt. Die Forschungsergebnisse zeigen einen deutlichen Anstieg von Notfalleinweisungen während Hitzewellen.

Das Forscherteam um Dr. Christine Manser vom Universitätsspital Zürich analysierte Krankenhausdaten von über 1.500 Patienten aus den Jahren 2001 bis 2005. Bei 17 identifizierten Hitzewellen stieg die Zahl der Notfalleinweisungen wegen akuter Magen-Darm-Infektionen um 4,7 Prozent. Patienten mit chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn suchten 4,6 Prozent häufiger die Notaufnahme auf.

«Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Hitzewellen ein Stressfaktor für den Körper sind, auf den der Darm besonders empfindlich reagiert», sagt Studienleiterin Manser. Der Klimawandel könnte dieses bisher unterschätzte Risiko für Verdauungsbeschwerden weiter verstärken.

Bakterien gedeihen bei Sommerhitze

Die Ursachen für den Zusammenhang zwischen Hitze und Darmproblemen sind vielfältig. Bakterien wie Salmonellen oder Campylobacter vermehren sich optimal bei etwa 37 Grad - genau jener Temperatur, die an heißen Sommertagen erreicht wird. Lebensmittel werden dann schnell zu gefährlichen Infektionsquellen, wenn Kühlketten unterbrochen oder Hygienemaßnahmen vernachlässigt werden.

Das Robert Koch-Institut bestätigt diesen Zusammenhang in seinem Sachstandsbericht zum Klimawandel. Bei hohen Temperaturen und gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit finden Krankheitserreger ideale Bedingungen zur explosionsartigen Vermehrung - besonders wenn Kühlung und Hygiene vernachlässigt werden.

Der menschliche Körper muss bei extremer Hitze enorme Anpassungsleistungen vollbringen, wodurch der Stoffwechsel unter Druck gerät. Diese Form des physischen Stresses wirkt sich offenbar auch auf den Darm aus - ein Phänomen, das Mediziner bereits aus der Herzinfarkt-Forschung kennen.

Dehydrierung verstärkt die Belastung

Wenn dem Körper durch starkes Schwitzen zu viel Flüssigkeit entzogen wird, trocknen die Schleimhäute aus und der Verdauungstrakt wird zusätzlich belastet. Besonders gefährdet sind Menschen über 65 Jahre, Schwangere und Kinder. Müdigkeit, dunkler Urin und Kreislaufprobleme können erste Warnzeichen einer Dehydrierung sein.

Nach T-Online-Angaben verzeichnete Berlin in den vergangenen vier Jahren 90 Hitzetage mit 854 hitzebedingten Todesfällen. Krankenhäuser berichten von einer «doppelten Herausforderung» - mehr Patienten bei gleichzeitig erschwerten Arbeitsbedingungen für das Personal.

Experten empfehlen strikte Küchenhygiene während der Sommermonate: Rohes Fleisch muss von anderen Lebensmitteln getrennt, Schneidebretter separat verwendet und Grillgut vollständig durchgegart werden. Kühltaschen sind beim Einkauf unverzichtbar.

Wann zum Arzt

Die Weltgesundheitsorganisation rät zur sofortigen medizinischen Hilfe, wenn Durchfall mit hohem Fieber, starkem Flüssigkeitsverlust oder ausgeprägter Schwäche einhergeht. Als Faustregel gilt: Wenn alltägliche Aktivitäten wie das Aufstehen nicht mehr möglich sind, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Leichtere Verläufe können meist zu Hause behandelt werden, sofern sie sich nach drei bis fünf Tagen bessern.

Verwendete Quellen: "WAZ", "T-Online" Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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