Europäische Kommunen im Dialog beim HDPZ

wochenblatt.pl 1 tydzień temu
Zdjęcie: (r.) Lucjan Dzumla, Leiter des HDPZ, eröffnete die Veranstaltung. Foto: Arminius Ezer


Letzte Woche trafen sich verschiedene regionale Akteure im Hotel Weneda in Oppeln, um über Themen der europäischen Zusammenarbeit zu sprechen. Veranstalter war das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit. Es kamen Vertreter Schlesischer Regionalpolitiker und der deutschen Minderheit zusammen. Ein Vortrag informierte über mögliche Potenziale zur Finanzierung europäischer Projekte.

Die Vernetzung zwischen bundesrepublikanischen und polnischen Regionen stand beim Treffe im Fokus.
Foto: Arminius Ezer

Europa auch in der Region

Die europaweiten Kooperationen gewinnen zunehmend an Bedeutung, besonders im Fall der Bundesrepublik Deutschland und Polens – da polnische Exporte für den westlichen Partner immer wichtiger für dessen Industrie werden. Die schlesische Regionalpolitik versteht sich dabei oft als Bindeglied zwischen den beiden Staaten. Besonders die Woiwodschaften Niederschlesien und Oppeln pflegen gute wirtschaftliche Beziehungen zum Westen.

(r.) Lucjan Dzumla, Leiter des HDPZ, eröffnete die Veranstaltung.
Foto: Arminius Ezer

„Wir sehen im HDPZ einen großen Wert darin, Partnerschaften zu pflegen. Uns geht es vor allem darum, die Vertreter der Selbstverwaltung zu motivieren, sich um diese Partnerschaften zu kümmern – sowohl bestehende zu verbessern als auch neue zu knüpfen. Die schlesischen Selbstverwaltungen sind dafür prädestiniert, im deutsch-polnischen Kontext zu arbeiten, da wir in einer Region leben, in der die deutsche Minderheit stark vertreten ist“, sagte Lucjan Dzumla, Leiter des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit.

Sozialarbeit und Familie in Schlesien

Auch Andreas Grapatin, Vorstand des DFK Grünberg, war anwesend. Für ihn waren die Kontakte der schlesischen Gemeinden mit Sachsen und Brandenburg ausschlaggebend:

„Die meisten Kommunen suchen neue Finanzierungsquellen. Gerade in der Diskussion am Ende wurde deutlich, dass die Kommunen sehr unterschiedliche Themen in dieser Zusammenarbeit pflegen – sei es Feuerwehr, Schulen oder Kindergärten. Was mir aufgefallen ist: Das Thema Sozialarbeit spielt kaum eine Rolle, obwohl der Bedarf in den schlesischen Gemeinden nicht gering ist – zum Beispiel im Bereich Tagespflege oder Altenheime.“

Das Treffen mit dem Thema „Kommunen im Dialog“ brachte viele Regionalpolitiker und Vertreter der Deutschen Minderheit im europäischen Kontext zusammen.
Foto: Arminius Ezer

Grapatin wies auch auf den europaweiten Negativtrend in der Demografie hin, der diese sozialen Probleme verstärken könnte. Lösungen sieht er nicht nur in einer stärkeren finanziellen Unterstützung für Familien, sondern auch in deren gesellschaftlicher Akzeptanz:

„Es ist nicht nur notwendig, eine fiskalische Familienpolitik zu betreiben, sondern auch die Familienfreundlichkeit des gesellschaftlichen Klimas zu verbessern. Eine Familie mit drei Kindern sollte nichts Besonderes sein, sondern im Zentrum der Gesellschaft stehen und Freude unter den Nachbarn auslösen. Dann könnte es für junge Menschen attraktiver sein, sich für eine Familie zu entscheiden. Es geht also nicht nur ums Geld, sondern auch um die Atmosphäre, die eine Gesellschaft ausstrahlt.“

Inspiration für die Regionalpolitik

Paulina Kleiner, Referentin für Europa und internationale Zusammenarbeit des Landkreises Dahme-Spreewald in Brandenburg, hielt einen Vortrag über die Möglichkeiten schlesischer Akteure im europäischen Kontext und berichtete aus eigener Erfahrung:

„Projekte zu globalen Herausforderungen – wie etwa Zivilschutz oder Gleichstellung, auch auf lokaler Ebene – können sehr inspirierend sein. Ebenso die Themen Digitalisierung und Umweltschutz.“

(l.) Rafał Bartek, Vorsitzender des VdG und (r.) Paulina Kleiner, Referentin
Foto: Arminius Ezer

Zu den deutsch-polnischen Beziehungen sagte Frau Kleiner:

„Deutsche und Polen sind sich ziemlich unterschiedlich und spiegeln damit den Charakter der europäischen Völker wider. Wenn diese sich einigen können, dann gelingt das auch für ganz Europa.“

Die schlesischen Gemeinden

Marcin Widera, der stellvertretende Bürgermeister von Malapane, berichtete von mehreren Partnerschaften mit Gemeinden in der Bundesrepublik, der Slowakei, Katalonien und Tschechien. Zudem sei eine weitere Partnerschaft mit einer Gemeinde in der Ukraine geplant:

„Den größten Stellenwert legen wir auf gemeinsame Initiativen – Sportevents mit Senioren und Kindern, aber auch im Business- und Wirtschaftsbereich sowie beim Know-how-Austausch in der Selbstverwaltung. Besonders wichtig ist uns dabei die schulische Zusammenarbeit.“

„Wir sehen im HDPZ einen großen Wert die Partnerschaften zu pflegen.“ – Lucjan Dzumla, Leiter des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit

„Wir sind sehr glücklich mit unseren Partnern und bleiben ständig in Kontakt. Wir laden uns gegenseitig zu verschiedenen Treffen ein“, betonte Marzena Baksik, die Gemeindevorsteherin von Stubendorf.

Das Treffen bot somit eine Plattform für Austausch, Vernetzung und Zusammenarbeit. Das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit organisiert regelmäßig Veranstaltungen in diesem Kontext. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.haus.pl/de-home/

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