Fast 60 arabische und islamische Staaten beraten heute bei einem Sondergipfel in Katar über eine gemeinsame Antwort auf Israels Luftangriff in dem Golfemirat. Der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani würdigte nach einem vorbereitenden Treffen der Außenminister die Solidarität mit seinem Land.
Die israelische Luftwaffe hatte am Dienstag versucht, in Doha die Führungsspitze der Hamas anzugreifen. Nach Hamas-Angaben schlug die Attacke fehl - kein Mitglied der Hamas-Delegation für die Gaza-Verhandlungen sei getötet worden. Sechs Menschen kamen jedoch ums Leben.
Der internationale Aufschrei war groß, da Katar zusammen mit Ägypten und den USA als Vermittler im Gaza-Krieg fungiert. Das reiche Emirat beherbergt zudem mit dem Luftwaffenstützpunkt Al-Udaid die größte US-Militärbasis im Nahen Osten.
Scharfe Kritik an Israel
«Die Zeit ist gekommen, dass die internationale Gemeinschaft aufhört, mit zweierlei Maß zu messen, und Israel für all die Verbrechen bestraft, die es begangen hat», zitierte die saudische Nachrichtenseite «Arab News» Al Thani. Israels Angriff könne nur als «Staatsterrorismus» bezeichnet werden.
Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheit, betonte laut «Arab News»: «Katar ist nicht allein. Die arabische und islamische Welt steht an seiner Seite.» Schon der Gipfel selbst sende eine starke Botschaft.
US-Präsident Donald Trump sei «nicht glücklich» über Israels Luftangriff gewesen, hatte US-Außenminister Marco Rubio vor seinem Israel-Besuch am Sonntag gesagt. Trump und Katar verbindet eine strategische Partnerschaft.
Forderung nach «spürbaren Maßnahmen»
Die Staats- und Regierungschefs werden Israels Attacke möglicherweise in einer gemeinsamen Erklärung verurteilen. Es müsse «echte und spürbare Maßnahmen auf allen Ebenen» geben, sagte Al Thani. Gleichzeitig versicherte er: «Israels brutales Handeln wird uns nicht davon abhalten, unsere ernsthaften Bemühungen mit Ägypten und den Vereinigten Staaten fortzusetzen, um diesen Krieg zu stoppen.»
Das Gipfeltreffen findet genau fünf Jahre nach den Abraham-Abkommen statt. Die unter Trump vermittelten Abkommen führten zur Normalisierung zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain.
Warnung vor regionaler Isolation
Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog rief laut der «Times of Israel» sein Land auf, regionale Beziehungen nicht zu vernachlässigen. «Wir dürfen unsere Beziehungen nicht aufgeben. Wir dürfen unsere Brücken nicht niederbrennen», sagte Herzog bei einer Gedenkzeremonie.
Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten Israel vor einer Woche vor einer möglichen Annexion des Westjordanlands gewarnt. Für die UAE sei das eine «rote Linie», erklärte Sondergesandte Lana Nusseibeh.
Ultrarechte Minister der israelischen Regierung drängen auf eine Annexion, falls einflussreiche Länder wie Frankreich einen Palästina-Staat anerkennen sollten. Laut israelischen Medienberichten wollte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu während Rubios Besuch die US-Haltung zu Annexionsbestrebungen ausloten.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.