Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat vom Beschaffungsamt der Bundeswehr einen Milliardenauftrag für weltraumgestützte Aufklärungsdaten erhalten. Der mehrjährige Vertrag hat ein Volumen von rund 1,7 Milliarden Euro und beinhaltet eine Verlängerungsoption. Die deutschen Streitkräfte erhalten Zugang zu Radardaten von derzeit 62 Satelliten des finnischen Unternehmens Iceye.
Die Datenanalyse übernimmt das polnische Technologieunternehmen Satim mithilfe Künstlicher Intelligenz. Die gewonnenen Informationen sollen unter anderem die in Litauen stationierte Bundeswehr-Brigade und die NATO-Ostflanke schützen. Die Bundeswehr erhält täglich eine hohe Anzahl von Bildern, die kurzfristig zur Verfügung stehen.
Eigene Satellitenproduktion geplant
Rheinmetall will im zweiten oder dritten Quartal 2026 mit der eigenen Satellitenproduktion beginnen. In einem Joint Venture mit Iceye sollen die Satelliten im Werk Neuss gefertigt werden. Die Produktionsstätte wurde bisher für Autoteile genutzt und wird nun auf Militärgüter umgestellt.
Rheinmetall-Chef Armin Papperger erklärte nach der Vertragserteilung: «Moderne Streitkräfte sind auf den Zugang zu und die Kontrolle über weltraumgestützte Aufklärung, Kommunikation und Einsatzführung angewiesen. Als digitales Systemhaus leisten wir hier gemeinsam mit unseren europäischen Partnern unseren Beitrag.»
Ukraine-Krieg zeigt strategische Bedeutung
Der Krieg in der Ukraine hat die Bedeutung von Luft- und Weltraumaufklärung unterstrichen. Drohnen werden dort sowohl für Kamikaze-Angriffe als auch zur Aufklärung eingesetzt. Die frühzeitige Erkennung feindlicher Aktivitäten durch Überkopf-Bilder ist entscheidend geworden.
Iceye-Chef Rafal Modrzewski betonte: «Weltraumgestützte Aufklärung ist die Grundlage moderner Verteidigung, aber sie ist nicht mehr nur strategisch relevant, sondern auch ein taktisches Instrument.»
Rheinmetall, traditionell bekannt für Panzer, Munition und Artillerie, erweitert sein Portfolio zunehmend in Richtung Drohnen und Satellitentechnologie. Die Auftragsbücher des Düsseldorfer Konzerns sind durch die gestiegene Nachfrage nach Militärgütern auf Rekordniveau.
Konkurrenz und Bundesregierung-Strategie
Auch andere deutsche Rüstungsunternehmen setzen auf den Weltraum. Der Münchner Drohnenhersteller Helsing plant gemeinsam mit dem norwegischen Rüstungskonzern Kongsberg ein Satellitennetzwerk mit bis zu 100 Satelliten bis 2029. Ziel ist eine unabhängige Aufklärungs- und Zielerfassungsfähigkeit für europäische Armeen.
Die Bundesregierung hatte im November ihre erste Weltraumsicherheitsstrategie vorgestellt. Sie zielt darauf ab, Deutschland «glaubwürdig abschreckungs- und verteidigungsfähig aufzustellen». Der Fokus liegt auf dem Schutz von Satelliten und Kommunikationstechnologie. Das Bundesverteidigungsministerium plant bis 2030 Ausgaben von 35 Milliarden Euro für Weltraumfahrt und Weltraumsicherheit.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.





