ZF erreicht Sparziel - doch Antriebssparte steckt in Krise

upday.com 5 godzin temu
Der Zulieferer ZF Friedrichshafen muss sich neu erfinden. (Archivbild) Oliver Dietze/dpa

Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen nähert sich seinem Sparziel von sechs Milliarden Euro, doch Konzernchef Holger Klein sieht das Unternehmen noch nicht am Ziel. «Wir sind bei rund 5,8 Milliarden, die wir erreicht haben, und werden jetzt die Lücke zum Ende des Jahres noch schließen. Aber wir sehen eindeutig, das reicht nicht», sagte Klein der Deutschen Presse-Agentur.

Das ursprünglich für 2024 und 2025 angekündigte Einsparziel wird damit zwar erreicht, reicht aber zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen nicht aus. Ein neues, höheres Sparziel nannte der Manager nicht konkret.

Antriebssparte in der Krise

Besonders problematisch ist die Lage der Antriebssparte, intern «Division E» genannt. «Ich glaube, allen Beteiligten ist klar, dass die Division E sich in der Mitte eines perfekten Sturms befindet», erklärte Klein. Der Bereich, der Getriebe für alle Antriebsarten herstellt, ist in Teilen nicht mehr wettbewerbsfähig.

Die Sparte leidet unter dem verzögerten Anlauf der E-Mobilität sowie hohen Kosten und geringen Margen im traditionellen Getriebegeschäft. Aktuell verhandeln Management und Betriebsrat über eine Neuausrichtung des Bereichs.

Partnerschaft oder Restrukturierung

Klein sieht mehrere Lösungswege für die angeschlagene Division. «Eine Partnerschaft für die E-Division wäre für uns eine gute Lösung, denn sie böte die Möglichkeit, Kosten und Risiken für die Weiterentwicklung neuer Produkte mit dem Partner zu teilen und damit auch mehr Beschäftigung zu sichern.»

Alternativ könne eine Restrukturierung ohne Partner erfolgreich sein, erfordere jedoch stärkere Maßnahmen zur Profitabilitätssteigerung. «Beides besprechen wir mit den Arbeitnehmervertretern.» Die Gespräche sollen bis Ende September abgeschlossen werden.

Widerstand vom Betriebsrat

Der Gesamtbetriebsrat zeigt sich kämpferisch gegenüber den geplanten Einschnitten. Vorsitzender Achim Dietrich hatte erklärt: «Die geplante Ausgliederung oder gar der Verkauf der Division E ist keine Strategie, die wir mittragen können». Eine Ausgliederung oder ein Verkauf wären ein fataler Fehler.

Klein bleibt dennoch optimistisch bezüglich einer Partnerschaftslösung. «Meine feste Überzeugung ist, mit Partnern haben wir durchaus weitere Wachstumspotenziale und das würde sich auch positiv auf unsere Arbeitsplätze in Deutschland auswirken.» Aktuell baut ZF Tausende von Arbeitsplätzen im Inland ab.

Schwieriges Marktumfeld

Das erste Halbjahr schloss ZF mit einem Verlust von 195 Millionen Euro ab. Wie die Konkurrenten Bosch, Continental und Schaeffler leidet auch ZF unter der niedrigen weltweiten Fahrzeugproduktion und ausbleibenden Herstelleraufträgen.

Klein warnte vor anhaltenden Schwierigkeiten: «Wir glauben auch nicht, dass 2026 besser wird.» Der Umsatz liegt aufgrund drastisch verringerter Abrufe der Hersteller unter Plan.

Kritik an EU-Regulierung

Der ZF-Chef mahnte eine Überprüfung der EU-Regeln für die Autoindustrie an. «Wenn wir in der EU bei einem Aus für den Verbrenner im Jahr 2035 bleiben, dann wird das auch jetzt schon Effekte auf unsere Beschäftigung haben, weil wir jetzt eigentlich die nächsten Getriebe-Generationen für Hybridantriebe entwickeln müssten.»

Das Unternehmen kämpft zudem mit hoher Verschuldung. Die Nettoverbindlichkeiten beliefen sich Ende Juni auf rund 10,5 Milliarden Euro, hauptsächlich aus dem Erwerb der Zulieferer TRW und Wabco.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

Idź do oryginalnego materiału