XX Sonntag nach Trinitatis 02.11.2025
Lesungen: II Korintherbrief 3,3-6; Markusevangelium 10,2-9
Predigttext: I Mosebuch 8,18-22
So ging Noah hinaus samt seinen Söhnen und seiner Frau und den Frauen seiner Söhne. 19 Alle Tiere, alles Gewürm und alle Vögel, alles, was sich regt auf der Erde nach seinen Gattungen, das verließ die Arche. Noah aber baute dem HERRN einen Altar und nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar. Und der HERR roch den lieblichen Geruch, und der HERR sprach in seinem Herzen: Ich will künftig den Erdboden nicht mehr verfluchen um des Menschen willen, obwohl das Trachten des menschlichen Herzens böse ist von seiner Jugend an; auch will ich künftig nicht mehr alles Lebendige schlagen, wie ich es getan habe. Von nun an soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht, solange die Erde besteht!
Gott wartet
Liebe Leser/innen
Reformationstag und Aller Heiligen sind vorbei und wir sind schon am XX Sonntag nach Trinitatis. Heute hören wir von der Geschichte Noah’s und der Verlassung der Arche. Das erste, was Noah nach der guten und sicheren Landung gemacht hat, war eine Brandopferung. Er nahm einige Tiere und gab Gott ein Opfer daraus. Zum Glück gab es auf der Arche ausreichend reine Tiere, nicht nur ein Paar. So konnte er sich mit seiner Familie für die Rettung aus der Flut bedanken. Danach folgte auch der Zuspruch Gottes – Ich will künftig den Erdboden nicht mehr verfluchen um des Menschen willen, obwohl das Trachten des menschlichen Herzens böse ist von seiner Jugend an; auch will ich künftig nicht mehr alles Lebendige schlagen, wie ich es getan habe.
Noahs Neubeginn: Glaube nach der Sintflut
Gott hat ein Mal seine Kreation für die Sünde hart bestraft. Ein Mal ist genug – sagt er selbst. Es kommt also nie wieder vor zu Lebzeiten. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass wir von der Sünde befreit sind. Die Menschheit hat sich in diesem Bereich stark spezialisiert, was wir vor allem im Krieg in der Ukraine und Palästina beobachten können.
Gottes Geduld: Warum Leid in der Welt existiert
Warum lässt Gott es zu? Das ist die wichtige Frage, die wir uns immer wieder in Krisensituationen stellen. Wo ist Gott gewesen als Auschwitz und alles andere Unrecht geschah? In unserer heutigen Bibelgeschichte bekommen wir die Antwort. Wenn Gott sofort reagieren würde, wären wir nicht ungeschoren geblieben, da wir auch viel Sünde am Hut haben. Gott verlässt uns aber nicht. Er wartet geduldig und gibt uns Chancen zur Bekehrung. Er wartet manchmal vergeblich auf unsere Veränderung und Zugriff zum Evangelium. Er gibt uns direkte und indirekte Hinweise und Zeichen. Die indirekten finden wir auch im liturgischen Kalender in den beiden letzten Tagen.
Reformation und Allerheiligen: Impulse für den Glauben
Der Reformationstag soll uns erinnern an die bedeutende Rolle der Heiligen Schrift. Martin Luther als Reformator hatte nichts anderes im Kopf als die Neuentdeckung des Evangeliums. Seine harte Kritik der mittelalterlichen Frömmigkeitspraxis und Theologie war stark verbunden mit der Unstimmigkeit derer mit dem Wort Gottes. Ich will damit Luther und seine Mitarbeiter nicht zu Propheten machen. Sein Ziel war die Übereinstimmung des Kirchenlebens mit dem Wort Gottes. Eine Ermahnung also.
Keine Angst vor dem Tod: Die christliche Hoffnung
Nicht anders ist es mit Aller Heiligen – dem Tag, wo wir unserer Verstorbenen gedenken. Es ist eine Art – Memento. Wir müssen mit unserem Tod ernsthaft rechnen und es bewusst auf uns nehmen. Die Menschen heute haben Angst vom Sterben zu sprechen. Anstatt „Er, sie ist gestorben” sagen wir oft, dass jemand „gegangen” ist. Na ja, ich auf jedem Fall werde sterben, nicht gehen. Bis dahin bleibt aber ein bisschen Zeit übrig. Deswegen ist es gut, eine biblische Lebensorientierung zu gewinnen. Dann muss man auch keine Angst vor dem Tod haben. Denn für alle Christen bedeutet es einen Neubeginn.
Dein Leben, deine Entscheidung: Täglicher Neubeginn mit Gott
Noah bekam die Chance, mit seiner Familie einen Neubeginn zu machen. Er fing an mit einer Opferung, mit der Heiligung Gottes. Wir haben jeden neuen Tag die Möglichkeit, eine Entscheidung zu treffen. Wird es ein Neubeginn? Hält er sich durch? Es hängt von uns ab. Gott wartet. Hoffentlich nicht vergeblich. Amen.









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