Sikorski fordert Flugverbotszone nach Drohnenangriff

upday.com 12 godzin temu
Ukrainische Soldaten lernen Drohnen-Technologie in einem Workshop der Dritten Sturmbrigade (Symbolbild) (Photo by Paula Bronstein /Getty Images) Getty Images

Neunzehn russische Drohnen drangen in den polnischen Luftraum ein und lösten eine siebenstündige Abwehroperation der polnischen Luftwaffe aus. Außenminister Radosław Sikorski bezeichnete den Vorfall als massiven Angriff und fordert ein Umdenken bei der westlichen Verteidigung.

«Ich glaube nicht an einen Zufall, dass 19 Drohnen auf einmal aus Versehen bei uns aufgetaucht sind», sagte Sikorski. Russland habe zwei widersprüchliche Erklärungen geliefert - sowohl ein versehentliches Grenzüberfliegen als auch die Unmöglichkeit solcher Reichweiten für russische Drohnen.

Nach Experteneinschätzung starteten die Drohnen aus Belarus, was Russland glaubhafte Abstreitbarkeit verschafft. Der Vorfall zeige die Verwundbarkeit westlicher Lufträume gegen moderne Drohnenschwärme.

Flugverbotszone als neue Option

Sikorski brachte erstmals eine Flugverbotszone über der Ukraine ins Spiel. «Wenn die Ukraine uns bitten würde, Drohnen bereits über ihrem Gebiet abzuschießen, wäre das für uns von Vorteil», erklärte der Außenminister. Der Schutz vor herabfallenden Trümmern wäre größer, wenn Bedrohungen jenseits des eigenen Staatsgebiets bekämpft würden.

Die technischen Voraussetzungen für eine solche Zone seien in NATO und EU vorhanden. Eine Entscheidung könne Polen jedoch nicht allein treffen, sondern nur mit den Verbündeten.

Ukraine als Lehrmeister

Europa müsse von der ukrainischen Drohnenabwehr lernen, so Sikorski. «Die Ukraine bekämpft beinahe täglich Hunderte Drohnen auf einmal. Weder Deutschland noch Polen sind dazu bisher in der Lage», räumte er ein. Die Ukrainer bauten bereits ein Drittel bis die Hälfte ihrer Drohnen selbst.

Sikorski schlug eine Koproduktion vor - ukrainische Drohnenfabriken sowohl in der Ukraine als auch in westlichen Ländern. Dies würde beiden Seiten helfen und die Produktionskapazitäten erhöhen.

EU-Vertrag stärker als NATO-Artikel 5

Der polnische Außenminister bewertete den EU-Beistandsvertrag als wirksamer als den NATO-Artikel 5. «Artikel 5 ist reichlich unpräzise. Er besagt nicht, dass es bei einem Angriff auf ein Mitglied automatisch Hilfe der anderen gibt, sondern nur, dass man in irgendeiner Form reagieren wird», erklärte Sikorski.

Der EU-Vertrag sei dagegen viel präziser und verpflichte die Mitglieder, das angegriffene Land «mit allen Mitteln» zu unterstützen. «Das ist viel mehr wert. Deshalb würde ich nicht so viel über Artikel 5 nachdenken», so seine Einschätzung.

Maritime Bedrohung in der Ostsee

Der Außenminister warnte vor russischen Öltankern als Umweltrisiko. Bis zu drei dieser «Wracks» passierten täglich die Ostsee - 800 Schiffe stehen bereits auf Sanktionslisten. Ein Unfall könnte eine Umweltkatastrophe «bisher ungekannten Ausmaßes» auslösen.

Sikorski forderte, das 150 Jahre alte Kopenhagener Abkommen zu nutzen. Dänemark könne Schiffe auf technischen Zustand und ausreichende Versicherung prüfen. «Wir erlauben doch auch nicht Airlines mit zweifelhaftem Ruf, auf unseren Flughäfen zu landen», argumentierte er.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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