Orcel konkretisiert Commerzbank-Übernahme - will 30 Prozent

upday.com 2 dni temu
Buhlt sei Monaten um die Commerzbank: Unicredit-Chef Orcel. (Archivbild) Roberto Monaldo/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Andrea Orcel präsentiert sich selbstbewusst in Frankfurt. Der Unicredit-Chef konkretisiert seine Pläne zur Commerzbank-Übernahme beim Handelsblatt-Banken-Gipfel - genau ein Jahr nach dem Einstieg bei Deutschlands zweitgrößter börsennotierter Bank. Besonders brisant: Nur 24 Stunden zuvor hatte Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp auf derselben Bühne noch die Eigenständigkeit ihres Hauses verteidigt.

«Wir haben einen Plan», erklärt der 62-Jährige. Die italienische Großbank will ihren Anteil von derzeit gut 26 Prozent weiter ausbauen: «Wir werden gegen Ende des Jahres bei etwa 30 Prozent sein.»

Rechtliche Konsequenzen bei 30 Prozent

Diese Marke hat entscheidende Bedeutung. Bei Überschreitung der 30-Prozent-Schwelle wäre die Unicredit rechtlich verpflichtet, den übrigen Commerzbank-Aktionären ein Übernahmeangebot zu unterbreiten.

Ob und wann es dazu kommt, lässt Orcel bewusst offen. Der Manager hat jedoch bereits konkrete Vorstellungen für die Zeit nach einer möglichen Übernahme entwickelt.

Konkrete Vorstellungen für die Zukunft

Bei einer Übernahme würde Orcel das deutsche Filialnetz nicht reduzieren. «Für uns geht es um mehr Erträge. Wir werden das Filialnetz nicht antasten, wir werden in das Netz investieren», verspricht er.

Anders sieht es bei den Arbeitsplätzen aus. «Ich denke, dass in der Zentrale eine große Zahl Arbeitsplätze wegfallen würde, aber weitaus weniger, als herumerzählt wurde», so der Manager. Die Commerzbank plant bereits den Abbau von 3.900 Vollzeitstellen bis Ende 2027.

Beim Hauptsitz zeigt sich Orcel kompromissbereit. «Wir würden das mit der Regierung diskutieren», sagt er zu möglichen Standorten zwischen Mailand, München und Frankfurt.

Politik als entscheidender Faktor

Der deutsche Staat hält über 12 Prozent der Commerzbank-Anteile und lehnt weitere Verkäufe ab. Orcel betont: «Wir sind hier und sind froh über jeden konstruktiven Dialog mit jedem, der das möchte.»

Die Bundesregierung und das Commerzbank-Management bewerten Orcels Vorgehen als «feindlich». Commerzbank-Chefin Orlopp verteidigt die Eigenständigkeit ihres Hauses und verspricht steigende Gewinne.

Wirtschaftliche Argumente

Orcel kritisiert die Kostenstruktur der Commerzbank scharf. «Sie dürfen nicht schwächer werden, weil niemand als Bank in Deutschland überleben kann mit einem Aufwand-Ertrags-Verhältnis von 57 Prozent, wenn die Wettbewerber unter 40 sind», argumentiert er.

Die Commerzbank strebt an, für jeden Euro Ertrag nur noch 57 Cent aufzuwenden. Die Unicredit lag im ersten Halbjahr bei unter 37 Cent. Auf die Frage nach seiner Amtszeit antwortet Orcel gelassen: «So lange die Aktionäre mich wollen, werde ich bleiben.»

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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