Ochs und Esel, drei Könige, 25. Dezember: Was nicht in der Bibel steht

upday.com 2 godzin temu
Krippenszene am Petersplatz zeigt traditionelle Weihnachtsdarstellung (Symbolbild) (Photo by Tiziana FABI / AFP via Getty Images) Getty Images

Theologen hinterfragen in einem neuen Buch zentrale Elemente der Weihnachtsgeschichte: Jesus kam wahrscheinlich nicht in Bethlehem zur Welt, der 25. Dezember steht nicht in der Bibel, und die drei Könige gab es nie. Die Evangelien wollten keine historischen Chroniken schreiben, sondern die Bedeutung Jesu erklären.

Michael Hölscher, Professor für Neues Testament an der Ruhr-Universität Bochum, stellt klar: «Der Geburtstag 25. Dezember steht nicht im Neuen Testament», sagt er. Die Kirche legte das Datum erst später fest, nachdem das spätrömische Reich das Christentum zur Staatsreligion machte. Es fiel mit dem römischen Fest der «unbesiegten Sonne» zusammen.

Auch der Geburtsort ist umstritten. Fast alle Experten sind überzeugt: Jesus kam in Nazareth zur Welt, nicht in Bethlehem. Der Aachener Theologieprofessor Simone Paganini erklärt den Grund für die Verlegung: «Um Jesus als rechtmäßigen Messias - als Retter des Volkes Israel auszuweisen - musste er auch dort geboren worden sein», sagt er. Bethlehem war die Geburtsstadt von König David.

Stallgeburt und Tiere

Die berühmte Stallgeburt basiert auf einem einzigen Satz im Lukas-Evangelium über eine Krippe. Paganini klärt auf: «Die war meistens in die Wand eingebaut, also ein denkbar sicherer Ort, um dort ein neugeborenes Baby abzulegen», sagt er. Antike Häuser hatten oft einen großen Wohnraum, den Menschen mit Tieren teilten.

Ochs und Esel kommen in den Evangelien gar nicht vor. Sie erscheinen erst in anderen, nicht-biblischen Texten. Hölscher sieht darin einen Bezug zum Alten Testament: «Es kennt der Ochse seinen Besitzer und der Esel die Krippe des Herrn», zitiert er das Jesaja-Buch. «Solche Bezüge sollen die Bedeutung Jesu unterstreichen», erklärt er.

Auch die drei Könige sind eine Erfindung. Die Bibel spricht von «Magoi» - Magiern oder Fremden aus dem Osten. Hölscher beschreibt sie als Menschen mit Durchblick: «Es sind Fremde aus dem Osten, die aber dennoch etwas verstehen, was die Leute aus der Umgebung von Jesus nicht sofort begreifen: Sie wissen die kosmischen Zeichen zu deuten und erkennen die Bedeutung von Jesus», sagt er.

Glaubensgeschichten statt Fakten

Der Stern von Bethlehem gilt bei den meisten Theologen als literarisches Bild. Möglicherweise bezieht er sich auf eine Prophezeiung im Alten Testament oder auf eine astronomische Konstellation - zur Zeit von Jesu Geburt gab es eine außergewöhnlich helle Konjunktion von Jupiter, Saturn und Mars.

Die Evangelien-Autoren wollten keine historischen Berichte schreiben. «Es sind Glaubensgeschichten», sagt Hölscher. «Es geht letztlich darum, die Bedeutung der Figur Jesus zu erklären.» Er vergleicht das mit Familienerzählungen: «[...] In jeder Familie kennt man die Erzählung "Du hast als Kind schon dieses oder jenes spannend gefunden, und jetzt machst du das beruflich". Und so ist es auch hier: Schon mit der Geschichte von der Geburt im Stall deutet sich an, was das spätere Leben von Jesus ausmachen wird», erklärt er.

Paganini bewundert die Kernidee der Geschichte: «Die Idee, dass ein Gott auf die Welt kommt, aber nicht als Superheld, sondern als kleines Baby ganz normaler Leute, die ist einfach absolut genial und birgt ein hohes Identifikationspotenzial. Auch wenn man nicht daran glaubt, kann man es trotzdem schön und inspirierend finden», sagt er.

Simone und Claudia Paganini haben ihre Erkenntnisse im Buch «Von wegen Heilige Nacht - Der große Faktencheck zur Weihnachtsgeschichte» zusammengefasst.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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