Bundesbank-Präsident Joachim Nagel drängt auf deutlich mehr Tempo bei Reformen in Deutschland und Europa. Bei einer Konferenz in Frankfurt kritisierte er die langsame Umsetzung politischer Vorhaben. «Wir müssen aus dem Modus Vivendi der Analyse rauskommen», forderte Nagel.
Der Bundesbank-Chef mahnte eindringlich: «Wir müssen in das Doing kommen. Wir müssen in der Umsetzung viel, viel schneller werden, wir sind in der Umsetzung zu schwach.» Diese Kritik richte sich sowohl an Deutschland als auch an Europa insgesamt.
Nagel wird ungeduldig mit Europa
Besonders die Fragmentierung der europäischen Märkte ärgert den Bundesbank-Präsidenten. Sowohl die Kapitalmärkte als auch die Energiemärkte in Europa seien immer noch viel zu stark fragmentiert. «Sie merken: Bei dem Thema werde ich so langsam ungeduldig», sagte Nagel.
Er plädierte für engere Zusammenarbeit: Die Antwort auf aktuelle Herausforderungen könne nicht weniger Europa sein. Stattdessen brauche es «mehr Europa, um uns schlagkräftiger aufstellen», betonte der Bundesbank-Chef.
Allianz-Chef kritisiert Regierung
Auch Allianz-Vorstandschef Oliver Bäte übte scharfe Kritik an der Bundesregierung. Er appellierte an die Politik, geplante Vorhaben endlich umzusetzen. Besonders fehle ein klarer Plan, wie private Investitionen in die Infrastruktur gelenkt werden könnten.
Bäte warnte vor dauerhaft unhaltbaren Staatsfinanzen und nicht einlösbaren Wahlversprechen. «Ich hoffe, dass die Konservativen jetzt verstanden haben, dass Wahlstimmen ständig kaufen mit Versprechen, die man nicht einhalten kann, zumindest fürs Erste zu Ende ist. Jetzt müssen wir die Sozialdemokratie überzeugen», sagte der Allianz-Chef.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.