Der umstrittene FKK-Swinger-Urlaub des Mannheimer Stadtrats Julien Ferrat ist gestartet. 20 Teilnehmer reisen für acht Tage an die französische Mittelmeerküste nach Cap d'Agde - darunter die 44-jährige Mimi aus Rheinland-Pfalz.
Die Teilnehmerin freut sich besonders darauf, «die Menschen kennenzulernen, die jetzt alle zusammenkommen, den Vibe auf jeden Fall». Freunde und Bekannte hätten ihr das FKK-Dorf empfohlen, sagt Mimi.
Nackt einkaufen im Village Naturiste
Julien Ferrat von der Wählervereinigung Die Mannheimer hatte Mitte Mai eine Anzeige im Amtsblatt veröffentlicht. Darin rief er zu einer «Politischen Bildungsfahrt nach Cap d'Agde» auf. Ein Bild zeigte Ferrat nackt am Strand - sein Geschlechtsteil bedeckte er mit einem Schild mit der Aufschrift «Die Mannheimer im Gemeinderat».
Zu Cap d'Agde gehört die FKK-Anlage Village Naturiste. Dort lässt sich laut Ferrat nackt einkaufen, nackt in Restaurants essen, nackt am Strand liegen und nackt leben. Sex auch mit vorher Unbekannten sei etwa in den dort vorhandenen Swingerclubs oder an einem Teil des Strandes möglich.
Politisches Bildungsprogramm geplant
Der 34-jährige Stadtrat plant während der Reise diverse politische Gespräche, etwa ein Treffen mit dem Leiter des Tourismusbüros. Ferrat verweist darauf, dass das Village Naturiste ohne staatliche Förderung nicht entstanden sei. Sein langfristiges Ziel: «Auch in Mannheim ein FKK-Swinger-Paradies zu errichten und Mannheim als kleine Schwester von Cap d'Agde zu vermarkten.»
Teilnehmerin Mimi will an einem Teil des politischen Bildungsprogramms teilnehmen. Sie interessiert sich etwa für den von Ferrat angebotenen Tantra-Workshop. Ihren Namen will sie nicht veröffentlicht sehen, um weiteren Ärger bei der Arbeit zu vermeiden.
Erfahrene Swingerin seit elf Jahren
Mimi verdient nach eigener Aussage über die Erotikplattform «Onlyfans» Geld mit Nacktbildern. «Ich bin allgemein auch selbst gerne nackt», sagt sie. Die 44-Jährige ist seit elf Jahren Swingerin und fährt dafür zu Treffen in ganz Deutschland.
«Wir leben einfach die Momente und haben eine schöne Zeit zusammen, und dann geht jeder wieder zurück in seine Welt», beschreibt Mimi ihre Erfahrungen. Die Reisekosten trägt laut Ferrat jeder Teilnehmer selbst.
Scharfe Kritik von CDU
Die Reisepläne des Stadtrats haben Unverständnis ausgelöst. Die CDU hatte den Beitrag im Amtsblatt im Mai scharf kritisiert. «Ich finde den Aufruf an der Stelle hirnverbrannt, weil ich glaube, dass er der Politik eher schadet», sagte Christian Hötting, CDU-Kreisvorsitzender in Mannheim und Stadtrat.
Selbst der Deutsche Verband für Freikörperkultur kritisierte Ferrats Pläne. «Leider unterscheidet Herr Ferrat Swingen und Freikörperkultur nicht», sagte Präsident Alfred Sigloch. Die Vermischung beider Begriffe führe zu Missverständnissen und entspreche nicht dem Selbstverständnis der Freikörperkultur, bei der Nacktheit ausdrücklich nicht sexuell konnotiert sei.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.