Volkswagen hat die Batteriezellenproduktion in seiner ersten eigenen Fabrik gestartet. Das Werk in Salzgitter nahm pünktlich zum Jahresende die Fertigung auf – ein strategischer Schritt, um im globalen Wettbewerb gegen asiatische Hersteller aufzuholen.
Konzernchef Oliver Blume bezeichnete die neue Anlage als «starkes, technologisches Signal für Europa». VW ist nach eigenen Angaben der erste europäische Automobilhersteller mit eigener Batterieentwicklung und -produktion. «Damit stärken wir unsere Position und Unabhängigkeit im globalen Wettbewerb», erklärte Blume.
Die Fabrik produziert seit Juli 2022 im Aufbau. Volkswagen investierte bisher mehr als eine Milliarde Euro in das Werk auf dem Gelände einer ehemaligen Motorenfabrik. Zunächst entstehen mehrere hundert Batteriezellen pro Tag, künftig sollen es 600.000 bis 700.000 sein.
Kapazität für eine Viertelmillion E-Autos
Die Jahreskapazität des Salzgitter-Werks liegt bei 20 Gigawattstunden – genug für etwa 250.000 Elektroautos. Von zwei geplanten Produktionsblöcken ist einer in Betrieb, der zweite steht gebaut, aber noch leer. Weitere PowerCo-Werke starten 2026 in Valencia und 2027 in St. Thomas, Kanada.
Die Zellen aus Salzgitter durchlaufen zunächst finale Tests in neuen elektrischen Kleinwagen wie dem VW ID. Polo und dem Cupra Raval, die 2026 in Spanien auf den Markt kommen. Technikvorstand Thomas Schmall sagte: «Dort gehen sie für finale Tests in die Fahrzeuge.» Der eigentliche Hochlauf erfolge 2026 parallel zum Fahrzeugstart in Spanien.
VW setzt auf eine standardisierte Einheitszelle, die in bis zu 80 Prozent der Konzern-Elektrofahrzeuge zum Einsatz kommen soll. Die Technologie sei «mindestens auf Augenhöhe mit dem Wettbewerb», betonte Schmall. Eine chinesische Testanlage in Kooperation mit Gotion hat bereits mehr als 100.000 dieser Zellen produziert.
Der Rückstand auf China bleibt gewaltig
Die Batterie macht 30 bis 40 Prozent der Gesamtkosten eines Elektroautos aus. «Die Batterie ist die Schlüsseltechnologie der E-Mobilität. Wer die Batterie beherrscht, der beherrscht das Auto», sagte Schmall.
Automobilexperte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management warnt jedoch: «Es wird ganz schwer sein, den Rückstand aufzuholen.» China habe einen gewaltigen Vorsprung in der Batterieproduktion. Dennoch sei die europäische Initiative wichtig: «Wir brauchen in Europa eine vernünftige Batteriezellenproduktion von deutschen Spielern.» Der Salzgitter-Start komme spät, «aber es ist gut, dass sie kommt».
VW musste seine ursprünglichen Pläne bereits anpassen. Ex-Konzernchef Herbert Diess hatte sechs Batteriefabriken vorgesehen, nun konzentriert sich PowerCo auf drei Standorte. Der langsamere E-Auto-Markthochlauf zwang zum Umdenken.
Trotz Dämpfer: Glaube an Elektromobilität
Schmall räumte ein: «Wenn der Gesamtbedarf langsamer wächst als ursprünglich geplant, dann wächst auch die PowerCo langsamer.» Man hänge am Hochlauf der E-Mobilität. Mit Salzgitter, Valencia und St. Thomas sei man «sehr gut aufgestellt». Weitere Standorte seien derzeit nicht geplant.
PowerCo-Chef Frank Blome zeigte sich dennoch zuversichtlich: «Wir glauben an die Elektromobilität.» Es komme vielleicht alles langsamer als gedacht. «Aber es kommt», betonte Blome. Die chinesische Testanlage laufe «seit langer Zeit sehr robust».
Der Start in Salzgitter fällt in eine Phase, in der europäische Batteriehoffnungen einen Dämpfer erlitten haben – der schwedische Hersteller Northvolt meldete kürzlich Insolvenz an.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.






