Dirigenten-Legende Dohnányi stirbt kurz vor 96. Geburtstag

upday.com 8 godzin temu
Christoph von Dohnányi ist tot. (Archivbild) Georg Wendt/dpa

Der renommierte Dirigent Christoph von Dohnányi ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Er verstarb am Samstag im Kreise seiner Familie in München, nur zwei Tage vor seinem 96. Geburtstag, wie seine Ehefrau mitteilte.

Dohnányi galt als einer der herausragenden Dirigenten seiner Generation. Der gebürtige Berliner stand an den Pulten der großen Orchester in Europa und den USA und dirigierte an allen bedeutenden Opernhäusern der Welt.

Als Perfektionist verband er traditionelle mit avantgardistischen Inszenierungen. Schon früh machte er sich als engagierter Verfechter eines zeitgemäßen Musiktheaters und geschickter Manager des Opernbetriebs einen Namen.

Prominente Familiengeschichte

Dohnányis Familie war geprägt von Widerstand und Politik. Sein Vater Hans von Dohnanyi wurde als Widerstandskämpfer im KZ Sachsenhausen hingerichtet, seine Mutter war eine Schwester des evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer.

Sein älterer Bruder Klaus von Dohnanyi (SPD) war Bundesminister für Bildung und Wissenschaft sowie Hamburger Bürgermeister. Christoph von Dohnányi war in dritter Ehe verheiratet und Vater von fünf Kindern, darunter der Schauspieler Justus von Dohnanyi.

Außergewöhnliche Dirigentenlaufbahn

Geboren am 8. September 1929 in Berlin, studierte Dohnányi zunächst Jura und Musik in München. Später setzte er sein Musikstudium bei seinem Großvater, dem Komponisten Ernst von Dohnányi, in Amerika fort.

1952 holte ihn Georg Solti als Korrepetitor an die Oper nach Frankfurt. Mit nur 27 Jahren wurde er in Lübeck jüngster deutscher Generalmusikdirektor.

Nach Stationen in Kassel, Köln und Frankfurt übernahm Dohnányi von 1977 bis 1984 die Leitung der Hamburgischen Staatsoper. Dort setzte er wichtige Akzente mit jungen Regisseuren wie Luc Bondy, Jürgen Flimm, Achim Freyer und Herbert Wernicke.

Internationale Orchesterlaufbahn

Nach Dauerkontroversen in Hamburg begann Dohnányi 1984 die Leitung des Cleveland Orchestra. 1996 übernahm er die Position des «principal conductor» beim Londoner Philharmonia Orchestra, 1998 wurde er Gastdirigent beim Orchestre de Paris.

2004 kehrte er nach Hamburg zurück und übernahm bis 2011 die Leitung des NDR Sinfonieorchesters. Damit schloss sich der Kreis einer außergewöhnlichen internationalen Dirigentenlaufbahn.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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