Die deutschen Handballerinnen haben im WM-Finale gegen Norwegen mit 20:23 verloren, aber trotzdem Geschichte geschrieben. Das Silber ist die erste Medaille seit 18 Jahren und der größte Erfolg seit dem WM-Titel 1993. In Rotterdam mischten sich nach dem Schlusspfiff Enttäuschung und Stolz.
Bundestrainer Markus Gaugisch sagte am ARD-Mikrofon: «Ich hätte für die Leistung, die wir gebracht haben, den Spielerinnen den Lohn gegönnt. Wir haben wieder alles auf der Platte gelassen, halten Norwegen bei 23 Toren. Das ist sensationell. Deshalb ist es Enttäuschung.» Trotzdem betonte er die positive Entwicklung des Teams und den Kampfgeist gegen die amtierenden Europameisterinnen und Olympiasiegerinnen.
Spielerin Xenia Smits zeigte sich stolz: «Das Ergebnis zeigt, was wir hier heute geleistet haben. Es lag wirklich nur an Kleinigkeiten.» Sie unterstrich den «absoluten Willen, es beim nächsten Mal noch besser zu machen». Die Mannschaft sei: «Diese Mannschaft ist wirklich eigentlich Gold wert.»
Gaugisch lässt Zukunft offen
Der Bundestrainer, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, vermied am Sonntagabend in Rotterdam ein klares Bekenntnis zum DHB. Auf die Frage nach seiner Zukunft sagte Gaugisch: «Wir haben uns schon vor längerer Zeit besprochen. Jetzt haben wir ein tolles Turnier gespielt und dann werden wir uns zusammensetzen und schauen, was wir hinkriegen.» Er betonte aber: «Bock auf Handball, das ist das Wichtigste. Ich habe Lust zu arbeiten, mit einer Mannschaft etwas zu entwickeln.»
DHB-Präsident Andreas Michelmann sprach sich für eine Vertragsverlängerung aus. Er lobte Gaugischs mutige Entscheidungen nach Olympia und der vergangenen EM: «Von daher hat er einen riesengroßen Anteil an dem Erfolg, das ist ganz klar.»
Auch Kapitänin Antje Döll äußerte den Wunsch nach weiterer Zusammenarbeit: «Wie er arbeitet, das gefällt mir sehr gut. Ich würde mich wahnsinnig freuen.»
DHB plant "Dekade des Handballs"
Sportvorstand Ingo Meckes kündigte an, den Erfolg als Fundament zu nutzen: «Wir wollen an diesen Erfolg anknüpfen und die Geschichte weiterschreiben. Das sportliche Ergebnis ist ein Boost für die ganze Bewegung.» Der DHB will ab 2027 Bundesstützpunkte in Leipzig und Stuttgart eröffnen, zwei weitere im Norden und Westen sollen folgen.
DHB-Präsident Michelmann erklärte die Philosophie: «Hinter dem Modell steckt die Philosophie, die Spielerinnen individuell zu stärken, um später mit einer Weltklassemannschaft aufzutreten. Natürlich müssen wir auch dafür sorgen, dass die Frauen in ihrer aktiven Zeit vom Handball leben können.» Seit 2025 erhalten DHB-Profis gleiche Tagessätze unabhängig vom Geschlecht. Für das Silber gab es eine Rekordprämie von 300.000 Euro.
Rückraumspielerin Emily Vogel blickte optimistisch voraus: «Wenn man das einmal erlebt hat, dann will man es nicht mehr nicht erleben. Deutschland kann Handball. Ich glaube, das könnte eine geile Zukunft für uns werden.» Gaugisch ergänzte: «Jetzt kommt vielleicht die Generation geiler Handball.»
Politische Gratulationen und mediale Resonanz
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schrieb auf Instagram, das Team habe «bis zur letzten Sekunde» gekämpft und Teamgeist bewiesen. Bundeskanzler Friedrich Merz dankte auf X für «Leidenschaft, Zusammenhalt und starke Auftritte».
Das Finale verfolgten 5,786 Millionen Zuschauer in der ARD. Rückraumspielerin Viola Leuchter kommentierte die gestiegene Aufmerksamkeit: «Jetzt sehen wir, was wir bewegen können, wenn wir ein paar Bälle rumschmeißen.»
Der DHB hatte ARD und ZDF zunächst für ihren späten Einstieg in die Übertragung kritisiert. Michelmann nannte dies zu Turnierbeginn «eine Schande».
Individuelle Auszeichnungen
Die WM wählte Kapitänin Antje Döll und Emily Vogel ins All-Star-Team der Weltmeisterschaft. Döll erzielte in neun Spielen 49 Tore bei einer Quote von 88 Prozent. Gaugisch lobte sie als «eine Frau, die im Leben stehe, die gestand ist und die von jeder Spielerin maximal akzeptiert wird». Die WM zeichnete die 21-jährige Viola Leuchter aus Aachen zum zweiten Mal in Folge als beste Nachwuchsspielerin aus.
Döll sagte unmittelbar nach der Siegerehrung in der ARD: «Ich bin so glücklich und voller Emotionen.» Die WM wählte Norwegens Henny Reistad zum zweiten Mal in Folge zur wertvollsten Spielerin des Turniers.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.





