Chemiewaffen Ukraine: BND meldet 9000 russische Einsätze

upday.com 9 godzin temu

Russland setzt nach Erkenntnissen westlicher Geheimdienste systematisch Chemiewaffen gegen ukrainische Truppen ein. Der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) sowie die niederländischen Geheimdienste MIVD und AIVD berichten von einem weit verbreiteten Einsatz von Tränengasen und Chlorpikrin durch russische Streitkräfte.

«Der Einsatz von Tränengasen sowie Chlorpikrin durch russische Truppen ist nun zur Standardpraxis geworden und weit verbreitet», teilten die drei Geheimdienste gemeinsam mit. Russland verstoße damit gegen das Chemiewaffenabkommen, das auf ein weltweites Verbot solcher Waffen abzielt.

Chlorpikrin als tödlicher Lungenkampfstoff

Chlorpikrin, auch Trichlornitromethan genannt, ist ein chemischer Kampfstoff aus der Gruppe der Lungenkampfstoffe. Im Ersten Weltkrieg wurde er unter der Bezeichnung Grünkreuz-1 eingesetzt. Die Bezeichnung stammt daher, dass mit solchen Kampfstoffen gefüllte Granaten damals mit einem grünen Kreuz gekennzeichnet wurden.

Der Kampfstoff kann in hoher Konzentration in geschlossenen Räumen tödlich sein. Die Verwendung stelle einen ernsten Verstoß gegen das Chemiewaffenübereinkommen dar, das den Einsatz dieses Lungenkampfstoffs unter allen Umständen untersage, betonten die Geheimdienste. Auch der Einsatz von Tränengas verstößt gegen das Übereinkommen.

Russland investiert in Chemiewaffenprogramm

Nach Beobachtungen der westlichen Geheimdienste unterstützt und fördert die russische Führung und deren radiologische, chemische und biologische Abwehrtruppe den verbotenen Einsatz aktiv. Es sei sehr wahrscheinlich, dass dies weiterhin eine Bedrohung darstelle.

Darüber hinaus investiere Russland stark in sein Chemiewaffenprogramm. Die Forschungen auf dem Gebiet würden ausgeweitet, neue Wissenschaftler rekrutiert.

Ukraine meldet über 9.000 Einsätze

Der ukrainische Verteidigungsminister erklärte nach diesen Angaben, dass Russland in seinem Angriffskrieg bereits über 9.000 Mal chemische Wirkmittel gegen ukrainische Truppen eingesetzt habe. Laut der Ukraine könnten mindestens drei Todesfälle direkt auf die Wirkung der chemischen Waffen zurückgeführt werden.

Indirekt führt der Einsatz chemischer Waffen durch Russland zu wesentlich mehr Opfern. Chemische Waffen zwingen ukrainische Soldaten, ihre Deckung zu verlassen, woraufhin sie mit herkömmlicher Munition beschossen und getötet werden.

Generalstab informiert Militärattachés

In einer Informationsveranstaltung für 35 Militärattachés in Kiew Ende Mai wurde laut einer Mitteilung des ukrainischen Generalstabs neben dem Einsatz von Tränengas erwähnt, dass die russische Armee bisher noch keine tödlichen chemischen Kampfstoffe eingesetzt habe. Zudem wurde demnach in der Unterweisung gesagt, dass die von Russland verwendeten Mittel zwar formell keine Chemiewaffen seien, der Einsatz im Krieg aber dennoch gegen die Genfer Konventionen verstoße.

Im Juni hatte die Ukraine die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) darüber informiert, dass man von Februar 2023 bis Juni 2025 gut 9.700 Fälle dokumentiert habe, in denen russische Truppen Munition mit gefährlichen chemischen Kampfstoffen als Kriegsmittel eingesetzt hätten.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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